NRW: Gesundheitsministerium prüft „Drug-Checkings“ für Süchtige

Das Gesundheitsministerium prüft derzeit die Einführung eines sogenannten Drug-Checkings in den Drogenkonsumräumen des Landes. Dabei könnten Süchtige ihre Drogen vor Ort analysieren lassen, um sich vor einer Überdosierung oder Verunreinigungen zu schützen.
Ein Pfännchen zum Erhitzen von Heroin sowie ein Venenstauer. Foto: Christoph Soeder/dpa
Ein Pfännchen zum Erhitzen von Heroin sowie ein Venenstauer. Foto: Christoph Soeder/dpa

„Das Drug-Checking umfasst eine chemische Substanzanalyse und eine persönliche Beratung“, erklärte eine Sprecherin des Gesundheitsministeriums. Im Zuge der aktuellen Prüfung würden viele praktische Aspekte einer Implementierung des Drug-Checkings in den Drogenkonsumräumen kritisch betrachtet. Dazu gehörten unter anderem die Vor- und Nachteile der verschiedenen Testverfahren, wie beispielsweise die Zeit bis zum Testergebnis, benötigte Testgeräte oder die Sicherheit des Ergebnisses.

Drug-Checking in NRW: So viele Drogenkonsumräume gibt es

Durch eine Änderung des Betäubungsmittelgesetzes hat der Bund den Ländern die Möglichkeit für Modellversuche zum Drug-Checking gegeben.

Laut Angaben des Gesundheitsministeriums gibt es in Nordrhein-Westfalen einen mobilen und zwölf stationäre Drogenkonsumräume. Dies sei mehr als in jedem anderen Bundesland. In diesen Einrichtungen können Abhängige ihre eigenen Drogen unter hygienischen Bedingungen und unter medizinischer Aufsicht konsumieren.

Drogenkonsumraum in Köln erweitert Öffnungszeiten

Allein in Köln haben Süchtige tagtäglich, die Möglichkeit auf 126 Quadratmetern in zentraler Lage am Neumarkt Drogen zu konsumieren. Tonight News berichtete darüber, dass dort die Öffnungszeiten ausgedehnt wurden, auch um Anwohner zu entlasten.

mit dpa