Streik bei der Deutschen Bahn live: Normaler Verkehr soll bereits Montagmorgen starten

Der sechstägige Streik der GDL endet vorzeitig – bereits ab Montag, 2 Uhr morgens, soll der normale Fahrplan und Bahnverkehr wieder anlaufen. Sicher kommt es dabei auch in Nordrhein-Westfalen noch zu einigen Einschränkungen. Alle Entwicklungen findet ihr hier.
Bahnstreik - GDL streikt ab Mittwochabend
Ein ICE steht im Hauptbahnhof. Bahn-Reisende müssen sich ab Mittwoch auf viele Zugausfälle und Verspätungen einstellen. Foto: Andreas Arnold/dpa
Ein ICE steht im Hauptbahnhof. Bahn-Reisende müssen sich ab Mittwoch auf viele Zugausfälle und Verspätungen einstellen. Foto: Andreas Arnold/dpa

Der sechstägige Streik bei der Bahn bestimmt aktuell den Alltag vieler Reisender und Pendler in Nordrhein-Westfalen. Wie dem regionalen Info-Portal Zuginfo.nrw zu entnehmen war, sind in dem Bundesland insgesamt 41 Regionalbahnen (RE und RB) und S-Bahn-Linien vom Streik betroffen, zu dem die Lokführergewerkschaft GDL aufgerufen hatte und der am Mittwochmorgen, 24. Januar, im Personennahverkehr begann.

>> Bahnstreik in NRW: Diese Züge fahren heute trotzdem – diese fallen aus <<

Die Deutsche Bahn hat einen ausgedünnten Notfahrplan eingerichtet. Dieser laufe stabil, sagte ein Bahnsprecher. Das stürmische Wetter zum Ende der Woche hat die Lage nach seinen Worten nicht zusätzlich verschärft.

28. Januar 2024, 11.30 Uhr: Streik bei Bahn endet vorzeitig

Durch das vorzeitige Ende des Lokführerstreiks hat die Bahn die Hoffnung, dass schon zum Betriebsstart am Montagmorgen der größte Teil des Verkehrs auf der Schiene wie gewohnt läuft. Einige Ausfälle sowohl im Fern- als auch im Regionalverkehr wird es aber absehbar noch geben: „Ab 2.00 Uhr am Montag versuchen wir im Fernverkehr wieder weitestmöglich das normale Angebot zu fahren. Da kommt es aber natürlich im Lauf des Montag vereinzelt noch zu Einschränkungen“, sagte Konzernsprecherin Anja Bröker. Im Regionalverkehr erwartet die Bahn regionale Unterschiede beim Neustart nach dem Streik. „Auch da wird es am Montag sicherlich noch hier und da etwas ruckeln“, sagte Bröker.

25. Januar 2024, 12 Uhr: Bahnstreik lässt Preise für Flixbus und Flixtrain durch die Decke gehen

Der große Bahnstreik beeinflusst auch andere Anbieter wie etwa Flix, dem Konzern hinter Flixbus und Flixtrain. Aufgrund der aktuell stark erhöhten Nachfrage, kosten die Tickets hier deutlich mehr – wie auch ein Preisvergleich der Rheinischen Post ab Düsseldorf zeigt.

Zum Vergleich: Die Strecke von Düsseldorf nach Berlin kostet eigentlich rund 20 Euro mit dem Flixtrain und 16 Euro mit dem Flixbus – der Winter ist traditionell Nebensaison. Nun aber werden für dieselbe Strecke am Samstagmorgen (27. Januar) stolze 100 Euro fällig, also das vierfache.

24. Januar 2024, 17.25 Uhr: Auch Sturm macht Probleme

Zusätzlich zum Streik hatten Pendler auf einigen Strecken auch mit Nachwirkungen des Sturms zu kämpfen: Bei Gronau in Westfalen beispielsweise fiel ein Baum auf eine Bahnstrecke und blockierte diese. Bei Westbevern, einem Ortsteil von Telgte im Münsterland, beeinträchtigte ein umgestürzter Baum ebenfalls den Zugverkehr, diesmal war es der RE2. Der Zugverkehr auf der Strecke wurde vorübergehend eingestellt.

24. Januar 2024, 14.12 Uhr: So kommt ihr trotz Bahnstreiks zum Flughafen Düsseldorf

Wer heute zum Flughafen Düsseldorf muss, der greift am besten auf die Buslinien zurück. Diese Busse bringen euch direkt zur zentralen Flughafen-Ankunft (Auflistung via t-online):

  • die Linie 721 von/nach Tannenhof/Gothaer Weg über Düsseldorf-Hauptbahnhof
  • die Linie 760 von/nach Ratingen und Düsseldorf-Wittlaer-Bockum, Rosspfad
  • der SB51 von/nach Kaarst-Rathaus über Nordfriedhof und Meerbusch
  • die Linie 896 von/nach Messegelände Düsseldorf (bis zum Ende der Messe „boot“ am 28. Januar)

Weitere Buslinien halten am Busbahnhof am Fernbahnhof Düsseldorf-Flughafen:

  • die 729 von/nach Theodor-Heuss-Brücke (Düsseldorf-Golzheim)
  • die 759 von/nach Ratingen-Ost; die 776 von/nach Mercedesstraße (Düsseldorf-Derendorf)
  • der SB51 von/nach Kaarst-Rathaus über Nordfriedhof, Meerbusch

Mit der Bahn ist die Anreise etwas kniffliger – viele Linien fallen komplett aus. Trotz Streiks weiterhin unterwegs sind folgende Regionalexpress-Linien:

  • RE 1
  • RE 3
  • RE 5
  • RE 6

Bei den Bahnlinien solltet ihr euch aber in jedem Fall vorab informieren, ob diese tatsächlich fahren.

24. Januar 2024, 13.12 Uhr: 50 Prozent aller Bahnen fallen aus

Laut dem Info-Portal zuginfo.nrw waren vom bisherigen Streik insgesamt 41 Regionalbahnen (RE und RB) und S-Bahn-Linien betroffen. Auf der anderen Seite fahren 42 Regionalbahn- und S-Bahn-Linien ohne Einschränkungen – und durchaus pünktlich, wie man bei der Rheinischen Post berichtet.

24. Januar 2024, 12.48 Uhr: Verhandlungen festgefahren

Knackpunkt der Verhandlungen ist die Forderung der GDL nach einer Absenkung der Arbeitszeit für Beschäftigte im Schichtbetrieb. Vor allem Lokführer und Zugbegleiter sind in der GDL organisiert. Ihre Wochenarbeitszeit soll von 38 auf 35 Stunden sinken, ohne, dass sie auf Geld verzichten müssen. In einem Schreiben an die Deutsche Bahn hat die Gewerkschaft die Forderungen weiter konkretisiert.

>> GDL-Streik: Das fordern die Lokführer von der Deutschen Bahn <<

„Die Vorschläge orientieren sich an den Tarifabschlüssen, die wir in den vergangenen Wochen mit unseren Tarifpartnern erzielen konnten“, heißt es in dem Schreiben, das die GDL am Mittwoch veröffentlicht hat. Die Arbeitszeitreduzierung soll demnach stufenweise umgesetzt werden, der letzte Schritt soll zum 1. Januar 2028 erfolgen.

Die Bahn lehnte die Vorschläge der GDL als Grundlage für weitere Verhandlungen ab. Es handele sich lediglich um die „Wiederholung altbekannter Maximalforderungen“, sagte eine Sprecherin am Mittwochmorgen. „Was die Deutsche Bahn AG macht, ist nichts anders als die wiederholende Ablehnung aller Forderungen“, kritisierte GDL-Chef Claus Weselsky am Mittwoch im ZDF-„Morgenmagazin“. Die Bahn bewege sich nur millimeterweise. Auf die Frage, wann die Gewerkschaft wieder verhandeln werde, sagte der Gewerkschafter: „Sobald die Deutsche Bahn vom hohen Ross herunter kommt.“

24. Januar 2024, 11.55 Uhr: Verkehrsminister fordert Schlichtung

Schon nach der zweiten Verhandlungsrunde hatte die GDL die Gespräche mit der Bahn für gescheitert erklärt. Seit November wurde nicht mehr verhandelt. Bundesverkehrsminister Volker Wissing (FDP) forderte die Gewerkschaft am Mittwoch auf, über eine Schlichtung mit einem externen Vermittler zu einer Lösung zu kommen.

Er erwarte von der Gewerkschaft, dass sie Verantwortung übernehme und an den Verhandlungstisch komme, sagte der FDP-Politiker am Mittwoch im Deutschlandfunk. „Und wenn das so festgefahren ist, dass man offensichtlich nicht mehr miteinander reden kann, dann brauchen wir dringend eine Mediation oder ein Schlichtungsverfahren.“ Allerdings schätzt auch der Minister die Chancen für eine Schlichtung derzeit als gering. Die GDL lehnt ein solches Verfahren weiterhin ab.

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24. Januar 2024, 10 Uhr: Etliche Staus auf NRWs Straßen

Aufgrund des Streiks ist die Situation auf den Straßen im Berufsverkehr sehr angespannt. Gegen 9 Uhr waren es insgesamt 251 Kilometer Stau in Nordrhein-Westfalen. Betroffen waren vor allem die A1, die A4, die A46 und die A57.

Bestreikte Stellwerke könnten für zusätzliche Ausfälle sorgen

Nicht bestreikt wurden Züge kleinerer Bahnunternehmen wie National Express, Eurobahn und RheinRuhrBahn. Alles in allem fuhren laut zuginfo.nrw am Mittwochmorgen 42 Regionalbahn- und S-Bahn-Linien ohne Einschränkungen – also etwa so viele wie vom Streik betroffen waren.

Die Bahn-Konkurrenten wiesen allerdings darauf hin, dass einzelne Züge ausfallen könnten, wenn etwa Stellwerke bestreikt würden. Der Sprecher der Deutschen Bahn sagte, dass es möglicherweise punktuelle Arbeitsniederlegungen in Stellwerken gebe. Diesbezüglich gebe es bisher aber keine größeren Auswirkungen.

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Lokführer streiken für geringere Wochenarbeitszeit

Im seit November laufenden Tarifstreit ist es der vierte und mit sechs Tagen längste Arbeitskampf. Neben finanziellen Forderungen dreht sich die Auseinandersetzung vor allem um das Thema Wochenarbeitszeit für Schichtarbeiter. Die GDL will diese von 38 auf 35 Stunden bei gleichbleibendem Gehalt absenken. Die Bahn hat bisher ein Wahlmodell angeboten, das eine einstündige Absenkung ohne finanzielle Einbußen vorsieht. Wer sich dagegen entscheidet, erhält stattdessen 2,7 Prozent mehr Geld. Gewerkschaftschef Claus Weselsky sieht in der Offerte keine Grundlage für weitere Verhandlungen.

Die Deutsche Bahn bittet Reisende, sich vor Fahrtantritt über ihre Verbindung zu informieren. Tickets für geplante Reisen können zu einem späteren Zeitpunkt genutzt werden.

dpa