Luftschadstoffe überschreiten in NRW vielerorts Grenzwerte
Laut einem jetzt veröffentlichtem Jahresbericht 2022 bieten Luftschadstoffe durch sogenannten Grobstaub im direkten Umfeld von Industrie-Anlagen Grund zum Handeln. „Insgesamt ist festzustellen, dass die Schwermetallgehalte von industrienahem Grobstaub 2022 auf vergleichsweise hohem Niveau bleiben“, heißt es in einem Bericht von NRW-Umweltminister Oliver Krischer (Grüne) an den Düsseldorfer Landtag.
Aufgrund der unveränderten und örtlich zum Teil sogar gestiegenen Belastungen würden nun technische und rechtliche Möglichkeiten zu weitergehenden Emissionsminderungsmaßnahmen geprüft. Überschreitungen der rechtlich festgesetzten Höchstgrenzwerte seien im vergangenen Jahr sowohl bei Nickel-Ablagerungen festgestellt worden als auch für Staubniederschlag sowie staubgebundene Ablagerungen von Blei, Arsen und Kadmium.
Luftschadstoffe können zu schädlichen Bodenveränderungen führen
Staubniederschlag gerät zusammen mit Regenwasser oder auch als gasförmige Bestandteile aus der Luft auf Oberflächen wie Boden, Pflanzen, Gebäude und Gewässer. „Der dauerhafte Eintrag von Luftschadstoffen kann zu schädlichen Bodenveränderungen führen“, heißt es im Jahresbericht.
Bei Grenzwertüberschreitungen untersuchten die Überwachungsbehörden, ob gesundheitlich bedenkliche Schwermetallgehalte in Böden und Nahrungspflanzen festzustellen seien. In dem Fall würden vorsorglich Empfehlungen zu Verzehr- und Nutzungsbeschränkungen in Gärten herausgegeben.
Im Gegensatz zu Feinstaub könnten grobe Stäube aber nicht direkt in die Lunge eindringen, so dass Immissionsüberschreitungen nicht zu einer unmittelbaren Gesundheitsgefährdung durch Inhalation beim Menschen führten, erklärt der Bericht. „Staubniederschlag und seine Inhaltsstoffe können jedoch die Gesundheit indirekt beeinflussen, wenn Gemüse, Früchte oder Futtermittel verzehrt werden oder wenn Kinder verunreinigte Erde in den Mund nehmen.“
dpa