Islamistischer Terrorist aus Eschweiler wandert sechs Jahre in den Bau

Ein Syrien-Kämpfer aus Eschweiler ist vom Düsseldorfer Oberlandesgericht am Mittwoch zu sechs Jahren Haft verurteilt worden.
Das Oberlandesgericht in Düsseldorf. Foto: Marius Becker/dpa
Das Oberlandesgericht in Düsseldorf. Foto: Marius Becker/dpa

Ein Syrien-Kämpfer aus Eschweiler bei Aachen (NRW) ist als islamistischer Terrorist zu sechs Jahren Haft verurteilt worden. Das hat das Düsseldorfer Oberlandesgericht am Mittwoch (25. Januar) mitgeteilt. Das Gericht verurteilte ihn auch wegen versuchten Totschlags und Terror-Finanzierung. Der Mann war nach Überzeugung des Gerichts mehrfach zwischen 2012 und 2014 nach Syrien gereist sein, um sich dort am bewaffneten Kampf gegen die Regierung von Baschar al-Assad zu beteiligen.

Der 45-Jährige habe sich der islamistischen Terrorgruppe Ahrar al-Sham („Islamische Bewegung der Freien Männer Großsyriens“) angeschlossen. Der Miliz sollen zeitweise 10 000 bis 20 000 Kämpfer angehört haben.

Syrien-Kämpfer aus Eschweiler soll versucht haben, Soldaten zu töten

Mit einem Sturmgewehr Kalaschnikow AK 47 und einer Pistole der Marke Glock habe er unter anderem versucht, zwei syrische Soldaten durch einen 19-sekündigen Feuerstoß zu töten, ohne von ihnen bedroht worden zu sein. In Deutschland habe er sich Gefechtskleidung, ein Zielfernrohr und einen Infrarot-Laserstrahler besorgt.

Die Behauptung des Deutschen, er habe sich in Syrien überwiegend in einem Flüchtlingslager aufgehalten und Hilfsgüter transportiert, sah das Gericht durch Fotos, Videos, Standortdaten, Chats und abgehörte Telefonate als widerlegt an.

Seiner Behauptung, er habe absichtlich daneben geschossen, um das Leben der Soldaten zu schonen und diese nur zu vertreiben, glaubte der Senat ebenfalls nicht. Strafmildernd wertete das Gericht unter anderem, dass der Mann in Deutschland nicht als radikal-islamistisch aufgefallen war. Das Urteil ist noch nicht rechtskräftig. Über eine Revision hätte der Bundesgerichtshof zu entscheiden.

dpa