Selbstmord-Attentat in Deutschland geplant: IS-Terroristin vor Düsseldorfer Gericht

In Düsseldorf steht seit Donnerstag eine mutmaßliche IS-Terroristin vor Gericht. Sie soll in Syrien Mitglied der Terrororganisation gewesen sein.
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Foto: Stefan Puchner/dpa
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Eine 25-jährige Dortmunderin muss sich als mutmaßliche IS-Terroristin seit Donnerstag vor dem Düsseldorfer Oberlandesgericht verantworten. Die Salafistin sei 2014 nach Syrien gereist und habe sich dort dem Islamischen Staat angeschlossen, heißt es in der Anklage der Bundesanwaltschaft.

Weil die Angeklagte zum Beginn der Tatzeit noch minderjährig war, schloss das Gericht am Donnerstag die Öffentlichkeit zum Prozessbeginn aus, wie eine Sprecherin sagte.

Seit 2013 soll die Angeklagte Anhängerin des radikalen Salafismus sein. Im Juli 2014 sei sie mit ihrem gleichgesinnten Mann, den sie nach islamischem Ritus geheiratet habe, von Deutschland über die Türkei nach Syrien gereist und habe sich dort der Terrororganisation Islamischer Staat angeschlossen, heißt es in der Anklage weiter.

IS-Terroristin in Düsseldorf vor Gericht: Angeklagte warb im Netz um weitere Mitglieder

Während ihr Mann für den IS als Kämpfer unterwegs war, habe die junge Deutsche Geld vom IS erhalten und sich um Haushalt und Kinder gekümmert.

Die Frau habe aber auch selbst an Schusswaffen trainiert, um für den IS kämpfen zu können. Außerdem habe sie sich bereit erklärt, in Deutschland einen Selbstmordanschlag zu begehen, wirft ihr die Bundesanwaltschaft vor. Das Vorhaben sei aber nicht weiterverfolgt worden.

Stattdessen habe die Angeklagte im Internet für den IS geworben und sich darum bemüht, Mädchen und Frauen aus Deutschland zu einer Ausreise nach Syrien zu bewegen und ihnen Tipps gegeben. Anfang 2019 sei sie in kurdische Gefangenschaft geraten.

Bei ihrer Wiedereinreise nach Deutschland sei sie am 31. März dieses Jahres festgenommen worden. Seither sitze sie in Untersuchungshaft. Das Gericht hat für den Prozess bis Dezember 15 Verhandlungstage eingeplant.

dpa