FDP-Wahlergebnis in NRW halbiert: Joachim Stamp schmeißt alles hin

Nach den schlechten Wahlergebnissen der FDP in NRW bei der Landtagswahl zieht Joachim Stamp nun folgenschwere Konsequenzen. Er legt sein Amt nieder.
Hat seine Koffer gepackt: FDP-Landesvorsitzender Jocahim Stamp. Foto: Federico Gambarini/dpa
Hat seine Koffer gepackt: FDP-Landesvorsitzender Jocahim Stamp. Foto: Federico Gambarini/dpa

FDP-Mann Joachim Stamp schmeißt hin! Der Landesvorsitzende der FDP in NRW gibt sein Amt auf. Der Grund: Die schlechten Ergebnisse der Freien Demokraten nach der Landtagswahl.

Er werde im kommenden Januar bei der Neuwahl des Landesvorstandes nicht zur Wiederwahl antreten, teilte ein Parteisprecher am Donnerstag, 25. August, in Düsseldorf mit. Das hatte der Bonner „General-Anzeiger“ zuvor berichtet. Stamp zieht damit die Konsequenz aus der schweren Niederlage seiner Partei bei der Landtagswahl am 15. Mai.

FDP-Landesvorsitzende: Das ist Joachim Stamp

Der 52-Jährige ist seit 2017 Landesvorsitzender der NRW-FDP und war Spitzenkandidat für die Landtagswahl, bei der seine Partei im Mai ihr Ergebnis auf 5,9 Prozent halbiert hatte (2017: 12,6 Prozent). Damit konnte die schwarz-gelbe Koalition nicht weiterregieren.

Stamp selbst verlor seine Ämter als Integrations- und Familienminister sowie als stellvertretender Ministerpräsident. Bereits im Juni hatte er angekündigt, dass sich die NRW-FDP bei einem vorgezogenen Parteitag personell neu aufstellen werde. Welche Rolle er selbst dabei spielen werde, blieb damals aber offen.

In einer Mail an die Mitglieder der NRW-FDP gab Stamp nun seinen Rückzug bekannt. Dass dies nicht schon früher geschah, begründete er damit, dass er sich dafür verantwortlich fühlte, einen geordneten Neuanfang sicherzustellen.

„Unmittelbar nach der Landtagswahl haben wir auch im Landesvorstand einen umfassenden Strukturprozess begonnen, bei dem wir unsere Defizite in allen Bereichen aufarbeiten“, heißt es in der Mail, die der dpa vorliegt.

FDP in NRW verliert Wähler

Bis zur Neuwahl des Landesvorstandes wolle er gemeinsam mit Generalsekretär Moritz Körner den Reformprozess „weiter gestalten“. Fünf Jahre zuvor hatte die FDP mit dem damaligen Landesvorsitzenden und Spitzenkandidaten Christian Lindner noch 12,6 Prozent der Stimmen geholt. In der vorigen Wahlperiode saßen noch 28 Liberale im Düsseldorfer Parlament. Seit Mai sind es nur noch zwölf.

dpa