Bahnstreik hat begonnen: „Momentan fährt kein Zug in NRW“ – diese Linien fahren trotzdem

Der Bahnstreik in NRW hat pünktlich um 3 Uhr morgens begonnen. Seither stehen Fern-, Regional- und S-Bahn-Züge still. Welche Linien sind nicht vom Streik betroffen – und was passiert mit bereits gekauften Tickets? Alle Infos zum heutigen Streiktag.
Streik Bahn- Köln
Leerer Bahnsteig in Köln. Foto: Oliver Berg/dpa
Leerer Bahnsteig in Köln. Foto: Oliver Berg/dpa

Freitagmorgen, 3 Uhr: Der Bahnstreik hat wie geplant begonnen. Mitarbeiter der EVG haben ihre Arbeit wie vorausgesagt niedergelegt. Betroffen sind Fern-, Regional- und S-Bahn-Züge. „Momentan fährt kein Zug in NRW“, sagte ein Sprecher der Deutschen Bahn. Angekündigt sei der Warnstreik bis 11 Uhr. Danach, so der Sprecher, solle nach und nach zunächst der Betrieb des Nahverkehrs wieder anlaufen. Der Fernverkehr bleibe dagegen bis 13 Uhr eingestellt. Bei Fernverkehr gehe er von Beeinträchtigungen bis in den Abend hinein aus, sagte der Sprecher.

Bahnstreik in NRW heute: Welche Züge fallen aus?

Die Mitarbeiter legen am Freitag von 3 bis 13 Uhr ihre Arbeit nieder. Betroffen sind vor allem Bahnen der Deutschen Bahn und des Fernverkehrs. Folgende Züge sind vom Warnstreik am Freitag, den 21. April in NRW betroffen:

  • alle S-Bahnen
  • Regionalbahnen wie RE und RB
  • Fernverkehrszüge wie EC, IC und ICE
  • Züge, die von Transdev betrieben werden

Bahnstreik in NRW heute: Mit welchen Auswirkungen ist zu rechnen?

Die Auswirkungen auf der Schiene dürften wie bereits Ende März erheblich sein. Die Deutsche Bahn will den Fernverkehr am Vormittag vollständig einstellen. Ab 13.00 Uhr soll er zwar schrittweise wieder anlaufen. „Dennoch ist am Freitag bis in die frühen Abendstunden mit bundesweiten Auswirkungen des Streiks auf die ICE- und IC-Züge zu rechnen“, hieß es. „Alle, die umplanen können, sollten das tun“, sagte Konzernpersonalvorstand Martin Seiler kürzlich in Berlin. Im Regional- und S-Bahnverkehr wiederum sollen nach Ende des Ausstands „zeitnah wieder so viele Verbindungen wie möglich nach dem regulären Fahrplan angeboten werden“. Allerdings sei auch hier im Laufe des Nachmittags mit weiteren Einschränkungen zu rechnen.

Bahnstreik in NRW heute: Welche Züge fahren?

Nicht betroffen vom Streik am Freitag sind die Nahverkehrsunternehmen. Pendler und Reisende sollten am heutigen Tag allerdings mit vollen Bahnen rechnen. Folgende Bahnen der NRW-Verkehrsbetriebe sollen am Streiktag ohne Einschränkungen fahren:

  • Köln: Bahnen der KVB
  • Düsseldorf: Bahnen der Rheinbahn
  • Bonn: Bahnen der SWB
  • Duisburg: Bahnen der DVG
  • Essen: Bahnen der Ruhrbahn
  • Dortmund: Bahnen der Dortmunder Stadtwerke

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Außerdem hat das Verkehrsunternehmen National Express angekündigt, einen weitreichenden Busnotverkehr zu organisieren. Zentrale Streckenabschnitte würden mit Bussen bedient.

Streik bei der Bahn heute: Kann ich meine Fahrt verschieben ohne draufzuzahlen?

Ja, die Bahn hat wieder Kulanzregelungen zugesagt. So sollen alle Fahrgäste, die ihre für Freitag geplante Reise aufgrund des Warnstreiks verschieben wollen, ihr Ticket bis zum 25. April flexibel nutzen können. Voraussetzung ist, dass sie die Fahrt bis einschließlich 18. April gebucht haben.

Warum streikt heute am Freitag (21. April) die Bahn?

Es handelt sich um den zweiten bundesweiten Warnstreik im Schienenverkehr in der laufenden Tarifrunde. Der erste war Ende März. Die EVG verhandelt mit rund 50 Bahnunternehmen – bisher ist dabei nur wenig Bewegung erkennbar. Mit der Deutschen Bahn haben sich die Gewerkschaftsvertreter bisher in zwei Runden getroffen. Beide endeten jeweils ergebnislos nach nur wenigen Stunden. Die EVG fordert für die Beschäftigten mindestens 650 Euro mehr pro Monat oder zwölf Prozent bei den oberen Einkommen sowie eine Laufzeit von zwölf Monaten für den Tarifvertrag.

Streik bei der Bahn heute: Arbeitsniederlegung auch an Flughafen Düsseldorf und Köln/Bonn

Auch an den Flughäfen Köln/Bonn, Düsseldorf, Hamburg, Stuttgart und Karlsruhe/Baden-Baden müssen sich Fluggäste auf deutliche Behinderungen einstellen. An den beiden Warnstreiktagen seien insgesamt rund 100.000 Fluggäste betroffen, teilte der Flughafenverband ADV mit. Allein am Donnerstag hätten rund 45.200 Passagiere umplanen müssen. Am Freitag wird der Ausstand auf Baden-Württemberg ausgeweitet. Der Hamburger Flughafen kündigte etwa an, dass wegen des Warnstreiks auch dann alle Abflüge gestrichen würden. In Stuttgart werden am Freitag längere Wartezeiten, Flugausfälle oder -streichungen erwartet.

dpa