Jetzt wird auch in Köln gestreikt: KVB lassen Busse und Bahnen am Dienstag stehen

Nachdem bereits große Teile von NRW im Ruhrgebiet und im Raum Düsseldorf einen zweitägigen Streik der Verkehrsbetriebe hinter sich haben, lassen die KVB am Dienstag, 14. Februar, die Arbeit in Bussen und Bahnen ruhen. Stadtbahn-Fahrten sind damit gestrichen – und auch Bonn ist betroffen. Alle Infos.
Die Anzeigetafeln der Kölner Verkehrsbetriebe (KVB) zeigen an, dass die Gewerkschaft Verdi für Dienstag, den 14. Februar, zu einem Warnstreik bei der KVB aufgerufen hat. Foto: Roberto Pfeil/dpa
Die Anzeigetafeln der Kölner Verkehrsbetriebe (KVB) zeigen an, dass die Gewerkschaft Verdi für Dienstag, den 14. Februar, zu einem Warnstreik bei der KVB aufgerufen hat. Foto: Roberto Pfeil/dpa

Am 11. Februar rollt der Geisterzug durch Köln, am Dienstag darauf fährt gar kein Zug mehr: Die KVB schließen sich den anderen Verkehrsbetrieben in NRW an, die bereits letzte Woche für zwei Tage in den Streik getreten sind. Dabei lässt man ÖPNV-Nutzer am 14. Februar verzweifelt nach Alternativen suchen. Immerhin: S-Bahnen und Regionalzüge sollen regulär fahren.

Auch in Köln sollen am Dienstag Busse und Straßenbahnen im Lager bleiben: Die KVB streiken. Zum Streik aufgerufen hat die Gewerkschaft Verdi. Los geht es bereits um 3 Uhr morgens, angesetzt ist der Streik für einen ganzen Tag.

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KVB-Streik in Köln am Dienstag, 14. Februar: alle Infos auf einen Blick

  • Der KVB-Streik ist für Dienstag, den 14. Februar, angesetzt und startet um 3 Uhr morgens. Der Streik soll 24 Stunden dauern und um 3 Uhr morgens am Mittwoch, 15. Februar, enden.
  • Neben den Stadtbahnen vom Streik betroffen sind auch die meisten Busse der Stadt. Vereinzelt sollen Linien fahren, die ohnehin von Subunternehmen durchgeführt werden – hier kann und wird es zu Engpässen und Verspätungen kommen.
  • KVB-Kundencenter und Vertriebsstellen bleiben am Dienstag geschlossen
  • Weitere Informationen zu Alternativen wollen die KVB noch bekannt geben. Schaut am besten regelmäßig auf der KVB-Homepage und der KVB-Fahrplanauskunft vorbei.
  • Die KVB weisen darauf hin, dass es bei einem Streik keine Mobilitätsgarantie gibt.
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Alternativen beim KVB-Streik in Köln: S-Bahnen und Regionalzüge fahren

Die Zugflotte der Deutschen Bahn bleibt beim Streik am Dienstag außen vor: S-Bahnen und Regionalzüge fahren regulär, also auch in Köln. Die Tickets der KVB-Kunden gelten im VRS auch in diesen Verkehrsmitteln. Taxis hingegen müsst ihr selbst zahlen: die Mobilitätsgarantie entfällt bei einem Streik.

>>Verdi-Warnstreiks in NRW: „Respektlos“ – so lief der erste Tag ohne Bus und Bahn<<

KVB-Streik in Köln: Ist der Karneval in Gefahr?

Zu Karneval setzen viele Jecken auf die öffentlichen Verkehrsmittel – dementsprechend groß ist die Angst vor einem Streik an Karneval. Der Verantwortung der KVB gegenüber den Karnevalisten ist sich auch Verdi bewusst, wie ein Sprecher gegenüber 24Rhein bestätigte: „Das haben wir natürlich im Auge.“

Allzu große Angst müsst ihr also nicht haben, dass wegen der Streiks zu Karneval keine Bahnen und Busse durch Köln fahren. Definitiv von den Streiks unberührt bleibt natürlich der einzig wahre „Zoch“, der Rosenmontagszug am 20. Februar.

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KVB-Streik am Dienstag trifft auch Bonn

Neben Köln ebenfalls vom Streik betroffen ist die Stadt Bonn: die KVB-Linien 16 und 18 werden am Dienstag ausgesetzt, beide werden von den KVB zusammen mit den Stadtwerken Bonn betrieben.

Alle Kundinnen und Kunden von SWB Bus und Bahn dürfen sich am Dienstag ebenfalls auf eine knifflige Situation einrichten, denn auch hier hat Verdi zum Streik aufgerufen. Auf ihrer Homepage verkünden die Stadtwerke Bonn zumindest: „Der Busverkehr kann durch Subunternehmen in Teilen aufrechterhalten werden.“

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Verdi-Streik am Dienstag, 14. Februar: In diesen Städten wird ebenfalls gestreikt

Neben Köln und Bonn weitet sich der Streik am Dienstag auf folgende Städte aus. Diese Auflistung hat keinen Anspruch auf Vollständigkeit:

  • Aachen
  • Bochum
  • Bonn
  • Essen
  • Gelsenkirchen
  • Herne
  • Mülheim
  • Oberhausen

Die Dauer des Streiks scheint bei allen genannten Städten gleich zu sein: Start ist am Dienstag um 3 Uhr morgens, das Ende des Streiks 24 Stunden später für 3 Uhr morgens am Freitag angedacht.

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Verdi-Streik in NRW: Darum geht es den Gewerkschaften

Die Gewerkschaften fordern für ihre Mitarbeitenden 10,5 Prozent, aber mindestens 500 Euro mehr Lohn. Außerdem fordert Verdi eine um 200 Euro höhere Ausbildungsvergütung. Zudem sollen Auszubildende unbefristet übernommen werden.

Die Forderung nach einer Lohnerhöhung von mindestens 500 Euro monatlich entspreche einer durchschnittlichen Lohnerhöhung um 15 Prozent und in den unteren Lohngruppen von bis zu 25 Prozent, betonten demgegenüber die Arbeitgeber. Bundesweit würde dies Mehrkosten von über 15 Milliarden Euro jährlich bedeuten.

Als Gründe für die angepassten Gehälter werden unter anderem die Folgen der Corona-Krise, die hohe Inflation und die allgemein gestiegenen Lebenshaltungskosten genannt. Eine erste Tarifrunde am 24. Januar in Potsdam war erfolglos geblieben.

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Verdi-Streik in NRW: Gibt es weitere Streiks?

Ein Ende der Streiks ist noch nicht abzusehen. Der nächste Knackpunkt sind die Verhandlungen am 22. und 23. Februar. Sollte es dabei keine Einigung geben, könnte es noch bis März weitere Streiks in NRW geben. Die wohl entscheidende dritte Verhandlungsrunde ist schon jetzt vom 27. bis 29. März geplant.