Vorreiter in Deutschland: Kölner ICE-Werk wartet Züge mit Hilfe von Robotern und KI

In Köln-Nippes befindet sich das erste ICE-Werk, welches die Schnellzüge mit Robotern und künstlicher Intelligenz (KI) wartet. Weitere Werke sollen dem Vorreiter bald folgen.
ICE im Bahnhof Köln
Ein ICE der Deutschen Bahn. Foto: Henning Kaiser/dpa
Ein ICE der Deutschen Bahn. Foto: Henning Kaiser/dpa

Roboter und künstliche Intelligenz (KI) kommen in der Arbeitswelt immer mehr zum Einsatz. So auch im ICE-Stellwerk in Köln. Denn hier werden die Schnellzüge auch mit Hilfe von Robotern und KI gewartet. Dort überprüft ein mit 32 Kameras bestücktes Tor die bis zu 375 Meter langen Züge auf Schäden. Unter anderem können dabei auch kleinste Schäden wie eine nicht richtig stehende Schraube entdeckt werden, wie die Deutsche Bahn am Donnerstag (12. Oktober) präsentierte. Roboter übernehmen die Versorgung der Züge mit Frischwasser und das Abpumpen des Abwassers.

Dadurch entstehe 25 Prozent mehr Wartungskapazität am Standort, welche die Mitarbeiter von standardisierten Aufgaben entlaste, sagte Bundesverkehrsminister Volker Wissing (FDP) bei einer Besichtigung des Werks. „Mit Blick auf unser schnell wachsende ICE-Flotte ist das auch absolut nötig“, sagte er. Die Deutsche Bahn nimmt derzeit im Schnitt drei neue ICE pro Monat in Betrieb.

ICE-Werk in Köln ist das erste seiner Art in Deutschland

Das erste mit der neuen Technik ausgerüstete Werk ist das in Köln-Nippes. Bis 2025 sollen Berlin, Dortmund, Hamburg und München folgen. In Köln werden die ICE in drei Schichten das ganze Jahr durch in langen Hallen gewartet. Zum Bestand gehört auch ein mobiles Unterflurinspektionsgerät, das mit einer auf einem mobilen Arm montierten Kamera ausgerüstet ist, um die Unterseite der Züge zu überprüfen. Auf diese Weise können die Züge rasch auf Schäden kontrolliert werden.

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Nach Angaben von Michael Peterson, dem Bahn-Vorstand Personenfernverkehr, sind durch den Einsatz von E-Checks die Züge schneller wieder für die Fahrgäste im Einsatz. Damit stelle man sich auch den Herausforderungen einer wachsenden Flotte und dem zunehmenden Fachkräftemangel, sagte er.

Zu dem E-Check gehören ein Kamera-Tor und ein mobiles Unterflurgerät, das den Technikern im Werk Abweichungen vom Sollzustand anzeigt. Die Bilder werden dann von den Mitarbeitern überprüft. Sie entscheiden, ob ein Fehler vorliegt, der dem Werkstattpersonal als Arbeitsauftrag gemeldet wird.

dpa