In E-Mails, auf Plakaten, auf der Homepage oder auf Briefköpfen ist es zu sehen: das Logo der Stadt Köln. Links ein roter Balken, dann das Stadtwappen in Schwarz und ein roter Balken daneben mit zwei weißen Domspitzen und der Aufschrift „Stadt Köln“ ebenfalls in Weiß. Doch laut den Entscheidungsträgern der Stadt tut es das Logo nicht mehr. Es habe nach über 20 Jahren ausgedient.
„Nachdem der Verwaltungsvorstand und der Hauptausschuss der Stadt Köln in ihren vergangenen Sitzungen den modernisierten Markenauftritt mit großer Zustimmung zur Kenntnis genommen haben, beginnt seit heute (28. März 2022) nun bereits intern der Umstellungsprozess. Ab Sommer 2022 soll der aktualisierte Markenauftritt nach und nach sichtbar werden“, heißt es in einer Pressemitteilung.
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Ganz verschwinden soll der Kölner Dom jedoch nicht. Er ist zwar kein Teil des Logos mehr, jedoch sollen die Domspitzen im Layout an anderen Stellen wieder auftauchen. Das demonstriert die Stadt Köln auf ihrer Homepage. Die Domspitzen sollen auf Plakaten, Broschüren, Aushängen und Social-Media-Beiträgen zu sehen sein.
So wolle man eine Wiedererkennbarkeit erzeugen. OB Henriette Reker (65, parteilos) dazu: „Seit ein paar Jahren modernisieren wir die Kommunikation der Stadt Köln, um den Anforderungen an das moderne Informationszeitalter und die Digitalisierung gerecht zu werden. Die meisten Bürger*innen informieren sich heute online, entweder über unseren Internetaufritt oder unsere Social-Media-Beiträge. Diesem Umstand wollen wir Rechnung tragen und haben daher seit 2019 unsere Kommunikation und unser Angebot in diesem Bereich ausgebaut und professionalisiert.“
Doch was ist falsch an dem altbekannten Logo der Stadt Köln? Eine Markenanalyse habe ergeben, dass viele das alte Logo als „unmodern“, „altbacken“, „sperrig“, „emotionslos“ und „von oben herab“ empfinden. Zudem entspreche es „nicht dem Charakter einer lebenswerten, hochattraktiven Metropole“ und auch nicht „den immer komplexer werdenden Anforderungen digitaler Kanäle“. Unter einem Post des „Domradios“ zu dem Thema häufen sich Kommentare von Usern, die das alte Logo behalten wollen:
- „Die Touristenströme hat Köln dem Dom und den großartigen romanischen Kirchen zu verdanken und nicht der hässlichen Stadtplanung.“
- „Schon schlimm genug, dass damals die Messe den Fehler gemacht hat und den Dom aus Logo genommen hat. Jetzt auch noch die Stadt?!? Alleinstellungsmerkmal adé“
- „Ich frag mich manchmal, was die Stadtoberen in ihren Sitzungen alles trinken. Wer kommt von denen auf diese blöde Idee, unseren Dom aus dem Logo zu verbannen. Dort werden mal wieder unnötig Steuergelder aus dem Fenster rausgeschmissen, die woanders grad in dieser Zeit besser angebracht sind. Oder, warum wurde nicht das vorher öffentlich gemacht und die Bürger und Bürgerinnen konnten mit abstimmen, dann wäre das Ergebnis für den Dom ausgefallen. Ich bin für den Dom!!!“
- „Waren vermutlich keine Kölner, die den neuen Entwurf priorisieren. Aber dass die Stadtverwaltung da mitmacht: auweia. Das alte Logo muss bleiben „
- „Schrecklich, die Domspitzen sollen bleiben“
- „Was ist denn an dem neuen Logo weniger altbacken, sperrig und emotionslos? Haben die das Geld so dicke? In einem sozialen Projekt wäre es deutlich besser investiert gewesen.“
- „Warum muss man immer wieder sein Logo ändern? Kostet nur Geld und Zeit.“
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