Kölner Karneval: QR-Codes der Stadt sollen junge Menschen am 11.11. vom Zülpicher Platz fernhalten

Die Stadt Köln will mit einer Internetkampagne die jungen Leute für mehr Respekt und einem friedvollen Miteinander an Karneval sensibilisieren. Dafür wurde eine bekannte Instagram-Seite mit ins Boot geholt.
Weiberfastnacht – Köln
Blick am Vormittag auf die Zülpicher Straße wo tausende Karneval feiern. Foto: Thomas Banneyer/dpa
Blick am Vormittag auf die Zülpicher Straße wo tausende Karneval feiern. Foto: Thomas Banneyer/dpa

Clevere Kampagne oder peinliche Nummer? Seit kurzer Zeit ist die Karnevals-Kampagne der Instagram-Seite „koelnistkool“, die von der Stadt in Auftrag gegeben wurde, angelaufen. Das Profil hat knapp 300.000 Follower. Auf vielen öffentlichen Flächen im Kwartier Latäng sind aktuell riesige QR-Codes mit dem Slogan „gästeliste zülpicher!“ zu sehen.

Wer allerdings einen solchen Code abscannt, der kommt keineswegs auf eine Gästeliste für das beliebte Partyviertel. Vielmehr wird man auf die Seite „wasfuerrespekt.de/gaesteliste“ geleitet, die aufzeigt, wie man sich an Karneval explizit nicht verhalten sollte.

>> 11.11.2023: die wichtigsten Karnevals-Partys im Überblick <<

So wird dort in einer Art fiktivem Karnevalsticker der Weg am 11.11. auf der Zülpicher Straße beschrieben, der alles andere als schön ist. So heißt es beispielsweise: „9.57 uhr: 2 fliegenden Glasflaschen ausgewichen und noch rechtzeitig der ersten Schlägerei entzogen.“ Ein weiterer lautet: „10.12 uhr: Durch ein Meer von Scherben vorgetastet und nur zwei kleine Schnittwunden davongetragen – Profi.“

Stadt Köln bittet um respektvollen und friedfertigen Umgang an Karneval

Die Botschaft richtet sich vor allem an junge Menschen im Alter zwischen 15 und 25 Jahren, wie der „Kölner Stadt-Anzeiger“ schreibt. Kern der Botschaft ist, die jungen Leute davon abzuhalten, auf der Zülpicher Straße zu feiern. Eine Analyse des Presseamts habe ausgesagt, dass diese Generation besser erreicht und sensibilisiert werden müsse, heißt es weiter.

>> Karneval Köln 2023/24: Preise für Kölsch am 11.11. – hier ist es am günstigsten <<

Da der 11. November in diesem Jahr auf einen Samstag fällt, rechnen die Hochburgen mit eine noch größeren Ansturm als eh schon. Die Kampagne soll dabei einen respektvollen und friedlichen Umgang an Karneval vermitteln. Auch Karnevalsgrößen wie die Band Cat Ballou oder Sänger Oliver Niesen setzen sich für einen friedvolleren Umgang miteinander ein.

Mit der Kooperation mit „koelnistkool“ erhoffen sich die Verantwortlichen der Stadt Köln, die jungen Leute wesentlich besser erreichen und sensibilisieren zu können. Das Konzept könnte durchaus aufgehen, denn die Seite ist gerade bei jungen Leuten sehr beliebt. Zum Vergleich: Die Stadt Köln hat mit ihrem Kanal nur 67.000 Follower.