Verdi-Tarifkonflikt im NRW-Nahverkehr gelöst – mehr Freizeit und Geld für 30.000 Beschäftigte

Verhandlungen und Warnstreiks adé? Die Verdi-Mitglieder im NRW-Nahverkehr haben für einen Tarifabschluss gestimmt. Was das für die Beschäftigten bedeutet.
Die Tarifverhandlungen im NRW-Nahverkehr haben ein Ende. Verdi NRW und die Arbeitgeber einigen sich auf bessere Arbeitsbedingungen. Die Mehrheit der Verdi-Mitglieder stimmte für eine Schlichtungsempfehlung. Foto: Bernd Thissen/dpa
Die Tarifverhandlungen im NRW-Nahverkehr haben ein Ende. Verdi NRW und die Arbeitgeber einigen sich auf bessere Arbeitsbedingungen. Die Mehrheit der Verdi-Mitglieder stimmte für eine Schlichtungsempfehlung. Foto: Bernd Thissen/dpa

Gute Nachrichten für die Beschäftigten im öffentlichen Nahverkehr in Nordrhein-Westfalen! Nach monatelangen Verhandlungen und Warnstreiks haben sich die Gewerkschaft Verdi und der kommunale Arbeitgeberverband KAV NW auf einen Tarifabschluss geeinigt. Die Mehrheit der abstimmenden Verdi-Mitglieder unter den 30.000 Beschäftigten sprach sich in einer Urabstimmung für die Annahme des Tarifergebnisses aus. Das verkündet die Gewerkschaft am Donnerstagmittag in einer Mitteilung.

Das ändert sich jetzt für die Beschäftigten im NRW-Nahverkehr

Kernstück des Abschlusses sind vier zusätzliche Entlastungstage für breite Teile der Belegschaft. Zwei dieser Tage gibt es bereits ab diesem Jahr, 2025 und 2026 folgen dann jeweils ein weiterer freier Tag. Daneben sieht der Tarifabschluss eine stufenweise Anhebung der Jahressonderzahlung auf 100 Prozent sowie eine Erhöhung der Bemessungsgrundlage für Zeitzuschläge vor.

Der Tarifabschluss gilt bis Ende 2026. Laut Verdi NRW bringt er den Beschäftigten im Nahverkehr folgende Entlastungen:

  • zwei zusätzliche freie Tage ab 2024 für alle
  • 2025 und 2026 je ein weiterer freier Tag für einen Großteil der Beschäftigten
  • Zeitzuschläge in der individuellen Stufe, mindestens Stufe 4
  • stufenweise Anhebung der Jahressonderzahlung auf 100 Prozent
  • gültig ab dem 1. Juni 2024

So reagiert Verdi auf die Beilegung des Tarifkonfliktes

Verdi-Verhandlungsleiterin Heinz Rech zeigte sich zufrieden mit dem Ergebnis: „Mit diesem Tarifergebnis haben wir ein weiteres Stück des Weges zur Entlastung der Beschäftigten im kommunalen Nahverkehr geebnet. Nur so kann der kommunale Nahverkehr als Arbeitgeber dauerhaft attraktiver werden, um die anstehenden Herausforderungen mit zusätzlichem Personal zu meistern.“

Verdi hatte in der Tarifrunde über einen sogenannten Manteltarifvertrag den öffentlichen Nahverkehr im bevölkerungsreichsten Bundesland mit Warnstreiks über jeweils einen Tag oder zwei Tage weitgehend lahmgelegt. Zuletzt setzte die Gewerkschaft auf „nadelstichartige Streikmaßnahmen“ und rief an bestimmten Betriebshöfen in NRW-Städten zum Streik auf.

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