Wohnungskrise spitzt sich zu: Nachfrage in Düsseldorf bundesweit mit am höchsten

Der Bedarf nach Mietwohnungen steigt immer weiter an. In Düsseldorf ist die Nachfrage bundesweit mit am höchsten. Das zeigt eine Auswertung des aktuellen Wohnbarometers von ImmoScout24.
Düsseldorf Oberkassel
Teures Pflaster: Häuser und Wohnungen in Düsseldorf Oberkassel. Foto: Shutterstock.com / Tupungato
Düsseldorf Oberkassel
Teures Pflaster: Häuser und Wohnungen in Düsseldorf Oberkassel. Foto: Shutterstock.com / Tupungato

Wer eine Wohnung in Düsseldorf sucht, hat es oft nicht einfach. Denn auf eine einzelne Mietwohnung bewerben sich mitunter dutzende Interessierte. Das bestätigen nun auch offizielle Zahlen. So zeigt das aktuelle Wohnbarometer vom Immobilen-Portal „ImmoScout24“, dass die Nachfrage nach Mietwohnungen in der Landeshauptstadt im dritten Quartal deutlich gestiegen ist. So ist diese im Vergleich zum Vorquartal um zwölf Prozent gewachsen. Stärker sind die Zahlen nur in Köln und München gestiegen. Dort nahmen die Nachfragen nach Bestandswohnungen zur Miete um 15 Prozent zu.

„Die deutsche Wohnkrise spitzt sich zu. Der Run auf Mietwohnungen im Bestand nimmt weiter zu und spiegelt eindrücklich den großen Mangel an erschwinglichen Wohnungen – besonders in den Metropolen“, sagt Gesa Crockford, Geschäftsführerin von ImmoScout24 in einer Pressemitteilung des Unternehmens. „Neben den steigenden Kaltmieten stellen die hohen Nebenkosten eine große Belastung für Deutschlands Haushalte dar. Insbesondere im ländlichen Raum ist der Anteil der Gesamtmiete am Einkommen stark gestiegen, was die verfügbaren Einkommen erheblich reduziert.“

Mieten für Neubauwohnungen besonders hoch gestiegen

In Deutschland wuchsen die Mieten für Neubauwohnungen im Vergleich zum Vorquartal um 2,7 Prozent und damit deutlich stärker als für Bestandswohnungen. Im Schnitt zahlen Mieter bundesweit rund 11,56 Euro pro Quadratmeter für eine Neubauwohnung. In Düsseldorf, genauso wie in Köln und München, sind die Mieten für Neubaumieten im dritten Quartal jedoch über 3 Prozent gestiegen und liegen damit über dem bundesweiten Durchschnitt.

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Im Jahresvergleich für Mietsteigerungen im Neubau sind die Zahlen sogar noch gravierender: So sind Mieten für Neubauwohnungen in der Landeshauptstadt um fast 12 Prozent innerhalb eines Jahres gestiegen.

Mieten für Bestandswohnungen wuchsen hingegen trotz der zunehmenden Nachfrage im dritten Quartal weniger an. Im Schnitt verteuern sich die Bestandsmieten in den sieben größten Städten Deutschlands (Düsseldorf: Platz sieben) um 0,7 Prozent. Konkrete Zahlen für die Landeshauptstadt NRWs gehen aus dem Wohnbarometer allerdings nicht hervor. Im bundesweiten Vergleich wuchsen die Mieten für Bestandswohnungen jedoch in München am stärksten an. So müssen Suchende in der bayrischen Landeshauptstadt 0,9 Prozent mehr bzw. 19,35 Euro pro Quadratmeter für Miete zahlen.

So will die Stadt Düsseldorf das Mietproblem angehen

Um das Mietproblem in Düsseldorf zu lösen, plant die Stadt 8000 bezahlbare Wohnungen bis 2030 zu bauen. Die Hälfte davon will die Stadt selbst verwirklichen und schaltet dafür mehrere Tochtergesellschaften ein.

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Genossenschaften und gemeinwohlorientierte Wohnungsbauunternehmen sollen den Bau der anderen Hälfte übernehmen. Dafür sollen nicht nur Neubauten errichtet werden, sondern auch Nachverdichtungen, wie beispielsweise das Umwandeln von Büros in Wohnungen, vorgenommen werden.