June, ein schwangeres Fledermausweibchen mit Glück im Unglück
Am 1. Juni wurde eine traurige Entdeckung in der Fledermausstation am Unterbacher See gemacht: Ein schwangeres Langohrweibchen, liebevoll „June“ genannt, war in eine Klebefalle geraten. Experten appellieren an die Vernunft der Bürger.
Warnung am Vorabend missachtet
Ironischerweise hatten die Leiter des Ehrenamts „Fledermaus NRW“ bei einer Fledermausführung am Abend zuvor noch eindringlich vor der Gefahr durch Klebefallen gewarnt. „Die kleine June, ein schwangeres Langohrweibchen hatte Glück, weil sie rechtzeitig gefunden wurde“, schreiben die Fledermauspfleger auf Instagram. „Viele Fledermäuse haben nicht so viel Glück – verdursten und verhungern sie doch elendig in diesen sinnlosen Todesfallen“, heißt es weiter.
Klebefallen: Gefahr nicht nur für Insekten
Klebefallen werden oft als harmlose Methode zur Insektenbekämpfung angepriesen. Doch die Realität sieht anders aus: Die in den Fallen enthaltenen Gifte töten nicht nur Insekten, sondern können auch bei Fledermäusen zu schweren Gesundheitsschäden führen.
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Appell an die Vernunft
June wird nun einige Wochen in der Station bleiben müssen, um sicherzustellen, dass sie sich vollständig von den Folgen des Klebefallen-Unfalls erholt.
Die Station appelliert daher an alle Menschen, auf den Einsatz von Klebefallen zu verzichten. Es gebe zahlreiche alternative und vor allem tierschonende Methoden zur Insektenbekämpfung.
„Solltet ihr eine Fledermaus in einer Klebefalle entdecken, versucht bitte niemals selbst, das Tier zu befreien!“, heißt es in dem Statement. Stattdessen sollten qualifizierte Pflegestellen kontaktiert werden, beispielsweise zu finden über die Webseite „Fledermaus.NRW„.
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