„Genozid“-Vorwurf von Düsseldorfer Gastronom Walid El Sheikh: Altstadt-Wirte nehmen Stellung

Nach einem aufsehenerregenden Posting des neuen Sprechers der Altstadtwirte, Walid El Sheikh, zum Gaza-Israel-Krieg, haben sich nun seine Gastronomie-Kollegen zur Kontroverse geäußert. Ihre Stellungnahme dürfte viele Kritiker überraschen.
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Die Düsseldorfer Altstadtwirte stehen weiter hinter ihrem neuen Sprecher Walid El Sheikh, der wegen umstrittener Äußerungen zum Politikum geworden ist. Die Düsseldorfer FDP-Politikerin Marie-Agnes Strack-Zimmermann forderte bereits seinen Rücktritt, mit seiner Instagram-Story zum Krieg im Nahen Osten sei er zu weit gegangen.

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Das weitere Vorgehen in der Causa wurde nun in einer Videokonferenz der Altstadtwirte besprochen und ausführlich diskutiert. Das Ergebnis fällt positiv für El Sheikh aus: der 45-Jährige soll weiter Sprecher der Altstadtwirte bleiben, seine Entschuldigung sei „glaubhaft und ernst gemeint“.

Entschuldigung von El Sheikh „glaubhaft“

Die Düsseldorfer Gastronomen hätten El Sheikh in den vergangenen Jahren als „toleranten, weltoffenen, nationalitäten-, kulturen- und religionsachtenden Menschen kennengelernt“ – und dies sei auch der Anspruch, den man selbst verfolge.

„Die Altstadtwirte betonen nach einer intensiven Aussprache geschlossen, dass sie sich von den getätigten Äußerungen distanzieren und jegliche Form von Antisemitismus verurteilen“, erklärte Stanislava Balueva, stellvertretende Sprecherin der Altstadtwirte in Düsseldorf. Jetzt gehe es vor allem darum, dass El Sheikh die von ihm angebotenen Dialoge auch zu führen vermag.

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In Düsseldorf war für diesen Samstag ursprünglich eine große pro-palästinensische Demo geplant – am 11.11., praktisch zeitgleich zum Start der Karnevalssession am Düsseldorfer Marktplatz. Mittlerweile wurde die Demo allerdings abgesagt.

Auch Oberbürgermeister Dr. Stephan Keller (CDU) äußerte sich Anfang der Woche mit klaren Worten zum Posting von Walid El Sheikh und der Situation um den Krieg in Nahost: „Wer Israel Genozid an den Palästinensern vorwirft, liegt nicht nur falsch, sondern betreibt eine völlig inakzeptable Täter-Opfer-Umkehr und disqualifiziert sich so für den gemeinsamen Dialog für Frieden“, ließ der OB in der Rheinischen Post verlauten. Walid El Sheikh zeigte sich daraufhin einsichtig: „Ich bin kein Antisemit und setze mich für ein multikulturelles und multireligiöses Miteinander ein.“