50 Cent für ein Brötchen? Düsseldorfer Traditionsbäckerei Hinkel erklärt den Preis

Es geht doch nichts über frischgebackene Brötchen am Morgen: Ein Blick hinter den Bäcker-Tresen Düsseldorfs sorgt aktuell allerdings für einen regelrechten Preisschock. Die Traditionsbäckerei Hinkel und weitere Bäckereien erklären, warum.
Das klassische Weizenbrötchen bei der Traditionsbäckerei Hinkel kostet 50 Cent. Woraus setzt sich der Preis zusammen? Foto: Tonight News / J. Former
Das klassische Weizenbrötchen bei der Traditionsbäckerei Hinkel kostet 50 Cent. Woraus setzt sich der Preis zusammen? Foto: Tonight News / J. Former

Auch in Düsseldorf sind Brötchen vom Bäcker in den letzten Jahren deutlich teurer geworden. Ein einfaches Brötchen kostet mittlerweile durchschnittlich 44 Cent, in einigen Bäckereien sogar bis zu 50 Cent. Das sorgt für Unmut bei vielen Kunden.

Für die Preissteigerung gibt es mehrere Gründe. Zum einen haben die Rohstoffpreise in den letzten Jahren stark zugenommen. So ist der Preis für Mehl um rund 50 Prozent gestiegen. Auch die gestiegenen Energie- und Personalkosten sowie erhöhte Mietpreise wirken sich auf den Preis für Backwaren aus.

Mit welchen Preisen müssen Fans von frischgebackenen Brötchen aktuell rechnen? Eine Übersicht verrät die Verkaufspreise von normalen Weizen- bzw. Schnittbrötchen zehn ausgewählter Bäckereien, sortiert nach Preis.

>> Preisschock am Bäcker-Tresen: So teuer ist ein Baguette – auch in der Herstellung <<

Das kosten aktuell normale Brötchen in Düsseldorf

  • Bäckerei Büsch: 35 Cent
  • Busch’s Backstube: 38 Cent
  • Terbuyken: 40 Cent
  • Bäckerei Puppe: 45 Cent
  • Oehme Brot & Kuchen: 45 Cent
  • Kamps: 46 Cent
  • Bäcker Schüren: 47 Cent
  • W. Behmer Spezialitäten Bäcker: 48 Cent
  • Bäckerei Hinkel: 50 Cent
  • Backbrüder (glutenfreie Bio-Bäckerei): 1,60 Euro

Hinkel „backt alle Brötchen per Hand“

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Die Traditionsbäckerei Hinkel hat schon längst Kultstatus in Düsseldorf: Cafés und Restaurants schmücken sich mit Backwaren von Hinkel, die Menschenschlange vor der Filiale am Carlsplatz füllt sich zu fast jeder Tageszeit. Trotz der saftigen Preise. Ein ganz normales Brötchen kostet hier einen halben Euro.

Auf Anfrage erklärt Hinkel, dass sich der Preis für das normale Brötchen zum größten Teil aus den verwendeten Rohstoffen und dem Personal zusammensetzen würde. Es würde beispielsweise hochwertige Butter anstelle von Margarine genutzt. Außerdem würden hier die Brötchen per Hand produziert, ohne maschinelle Weiterverarbeitung. Das brauche Zuwendung, Handwerkskunst und Zeit – und Zeit ist bekanntlich Geld.

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Bio-Bäcker Schüren: „Der Mensch ist teurer als eine Maschine“

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Das Rheinische Schnittbrötchen von Bäcker Schüren, oder auch Bio-Siegerbrötchen, wegen einer einst gewonnenen WDR-Blindverkostung, kostet 47 Cent. Im Vergleich bewegt sich dieser Preis eher im Mittel, trotz Bio-Qualität. Wie kann das sein?

Kathleen Graf, Assistenz der Geschäftsleitung, erklärt auf Nachfrage: „Bio-Rohstoffe unterscheiden sich im Einkauf mittlerweile gar nicht mehr so stark von herkömmlichen Rohstoffen.“ Der Preis kann außerdem relativ niedrig gehalten werden, da Bäcker Schüren seit mehreren Jahrzehnten mit den gleichen NRW-Produzenten- und Lieferanten zusammenarbeite. So komme das Mehl für das Schnittbrötchen beispielsweise aus der Kornkammer Haus Holte in Witten-Herdecke. „Das spart enorme Transportkosten“, so Graf. Allerdings zeigt sich auch hier, dass der Personalfaktor einen erheblichen Teil am Preis ausmacht, denn: „Unsere Brot- und Backwaren stellen wir allesamt per Hand her. Der Mensch ist teurer als eine Maschine.“

Auch in Köln ist das Preisthema in den Bäckereien aktueller denn je. In der Traditionsbäckerei Zimmermann’s kostet ein Baguette sogar knapp vier Euro. Wie der Preis zustande kommt.

Glutenfreie Brötchen von Backbrüder

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Das mit Abstand teuerste Brötchen im Test stammt von Backbrüder in Pempelfort: 1,60 Euro kostet hier das sogenannte Bio-Brötchen, und das hat seinen Grund. Denn nicht nur das Brötchen, sondern das gesamte Sortiment der Bäckerei ist glutenfrei und in Bio-Qualität. Viele Backwaren sind zusätzlich vegan.

Dr. Tobias Papst, Geschäftsführer von Backbrüder, offenbart hinterm Tresen: „Normale Mehle kosten dem Bäcker ca. 30 Cent pro Kilo. Unser glutenfreies Mehl startet allerdings erst bei 2 Euro pro Kilo, das Hanfmehl kostet bis zu 8 Euro pro Kilo.“ Papst ist sich durchaus bewusst, dass sich nicht jeder Brötchen für knapp 2 Euro und Brot für 7 Euro tagtäglich leisten kann, allerdings könnte er die Preise aufgrund der hochwertigen Rohstoffe, die verwendet werden, gar nicht anders setzen. Und: Jede angebotene Backware wird per Hand zubereitet.

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Das Bio-Brötchen für 1,60 Euro besteht aus glutenfreien Mehlsorten wie Vollkorn-Reismehl und -Hirsemehl, außerdem aus Sauerteig, Hefe, Reisprotein, Salz und Wasser. Natürliche alternative Bindemittel zum Gluten (ein Klebereiweiß, das für die nötige Elastizität und Konsistenz des Teigs verantwortlich ist) bilden hier Tapiokastärke und Xanthan.

Dazu passend: Die 7 besten Bäckereien in Düsseldorf: Brot und Kuchen nach Traditionsrezept.