Über 25.000 Besucher bei der Düsseldorfer Nacht der Museen – so war es beim Rekord-Event

Am Samstag war es wieder so weit: Die diesjährige Ausgabe der Düsseldorfer "Nacht der Museen" fand statt. Auch wir waren vor Ort und haben interessante Locations abgeklappert. Unseren Erfahrungsbericht und unser Fazit lest ihr hier.
Der historische Straßenbahn-Betriebshof am Steinberg. Foto: Tonight.de / K. Friebus
Der historische Straßenbahn-Betriebshof am Steinberg. Foto: Tonight.de / K. Friebus

Was für ein Abend! Am Samstag (22. April) lud die Stadt Düsseldorf Kunst- und Kulturfreunde zur „Nacht der Museen“ ein. Dieses Veranstaltungshighlight wollten wir uns nicht entgehen lassen und haben den ein oder anderen interessanten Spot in der Stadt aufgesucht. Wie uns der Abend gefallen hat, wie viele Schritte wir gegangen sind und welche Locations unsere absoluten Favoriten waren, erfahrt ihr hier.

Nacht der Museen 2023 in Düsseldorf: 40 Locations, ein Eintritt

Wie auch schon im vergangenen Jahr lautete das Motto der Düsseldorfer „Nacht der Museen“ auch dieses Mal wieder „Einmal zahlen – alles erleben!“ So mussten Besucher lediglich zu Beginn 15 Euro für ihre Eintrittskarte zahlen und konnten dann alle Örtlichkeiten in beliebiger Reihenfolge besuchen. Alle teilnehmenden Locations waren durch kostenfreie Shuttle-Busse und der historischen Straßenbahn („Das rollende Museum“) miteinander verbunden.

Über 40 verschiedene Museen und Galerien standen den Besuchern der „Nacht der Museen“ ab 19 Uhr offen. Zum ersten Mal mit dabei war die Kunstakademie Düsseldorf. Anlässlich ihres 250-jährigen Bestehens konnten Interessierte hier unter dem Programmpunkt „Kunststudium für einen Tag“ eigene Kunstwerke mithilfe von Profis gestalten. Daneben bot der Rheinturm Düsseldorf Schwindelfreien eine grandiose Aussicht über die ganze City, während Mutige im Insektarium des Aquazoo Löbbecke Museum die Möglichkeit hatten, auf Tuchfühlung mit Spinnen zu gehen. Fans japanischer Kunst und Pop-Kultur kamen hingegen im Wacom-Experience Center und im Deutschen Keramikmuseum Hetjens auf ihre Kosten. Die „Nacht der Museen“ bot somit seinen Besuchern auch in diesem Jahr ein facettenreiches Programm.

Düsseldorfer Nacht der Museen 2023: Besucherrekord – über 25.000 Kulturbegeisterte auf den Beinen

Das Interesse an der „Nacht der Museen“ war in diesem Jahr so groß wie nie. Wie die Stadt Düsseldorf am Sonntag mitteilte, besuchten mehr als 25.000 Besucher zwischen 19 Uhr und 2 Uhr die über 40 teilnehmenden Häuser und Locations. Wahnsinn!

Miriam Koch, Beigeordnete für Kultur und Integration, zeigte sich zufrieden: „Gemeinsam entdecken, gemeinsam feiern, gemeinsam Kultur erleben – auch in diesem Jahr hat die Nacht der Museen wieder Menschen zusammengebracht und für einzigartige Momente gesorgt. Die zahlreichen verschiedenen Performances, Ausstellungen und Locations sind dabei ein Spiegel für das vielfältige Kulturangebot der Landeshauptstadt Düsseldorf. Ich danke allen Beteiligten, die mit ihrem Einsatz dafür gesorgt haben, dass die Nacht so viele Menschen begeistern konnte.“

Nacht der Museen am 22. April: Hier waren die Schlangen besonders lang

So voll haben wir Düsseldorf schon lange nicht mehr gesehen: Vor allem um die Galerien und Locations in der Altstadt versammelten sich besonders viele Menschen. Sehr beliebt unter den Besuchern schien die Kunstakademie Düsseldorf zu sein. Denn hier reichte die Schlange mehrere Hundert Meter von der Eiskellerstraße bis zur Ratinger Straße.

Viele Menschen versammelten sich auch an den Locations am Grabbeplatz. So standen sich hier zahlreiche Kulturfans die Beine in den Bauch, um in die Kunsthalle Düsseldorf, die Kunstsammlung NRW sowie dem Kunstverein der Rheinlande und Westfalen zu gelangen.

Trotz seiner relativ weiten Entfernung von der Innenstadt war auch der Rheinturm am Hafen ein echter Publikumsmagnet. Hatte man erst mal durch die Schlange vor dem Turm gekämpft, ging das Warten im Inneren weiter. Die Aussichtsplattform des Düsseldorfer Wahrzeichens konnte nämlich nur per Aufzug erreicht werden. Zwar waren zwei davon im Einsatz, dennoch passten nur etwa 20 Menschen auf einmal in den Lift hinein. Deswegen hieß es auch hier: Warten, warten, warten!

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Ähnlich sah die Situation auch am Aquazoo Löbbecke Museum aus. Obwohl wir die Location bereits vor dem Beginn der Nacht der Museen um 19 Uhr aufsuchten, konnten wir auch hier beobachten, wie sich eine gewaltige Schlange vor dem Eingang bildete.

Unser Tipp: Wenn ihr besonders viele Orte abklappern wollt, besucht eher kleinere Galerien und Ausstellungen. So mussten wir beispielsweise bei der Mahn- und Gedenkstätte Düsseldorf nur wenige Minuten anstehen, bis wir im Inneren des Museums angekommen waren. Wer Gewusel lieber meiden möchte, sollte das nächste Mal einen Abstecher zum historischen Straßenbahn-Betriebshof am Steinberg machen. Auf dem großen Areal gibt es ausreichend Platz, sodass sich das große Besucheraufkommen gut verlaufen kann. Neben dem Betriebsbahnhof befindet sich außerdem das Atelier von Karnevalswagenbauer Jaques Tilly und seinem Team. So schlagt ihr also gleich zwei Fliegen mit einer Klappe.

Düsseldorfer Nacht der Museen 2023: Das waren unsere Highlights des Abends

Zu unseren Highlights der „Nacht der Museen“ gehörte für uns vor allem der Besuch im Aquazoo Löbbecke Museum. Dem Treiben der Meeresbewohner und den Anblick der leuchtenden Korallen hätten wir noch stundenlang zuschauen können. Bei den Führungen durch den Backstage-Bereich des Museums erhielten wir außerdem Einblicke hinter die Kulissen des Meerwasserbereichs. Zwar trauten wir uns nicht, lebende Spinnen über unsere Hände krabbeln zu lassen, die Achtbeiner aus nächster Nähe beobachten zu können, war dennoch sehr spannend und ein einmaliges Erlebnis.

Ebenso gut gefallen hat uns der Besuch der Aussichtsplattform im Rheinturm. Wer sich in die 168 Meter Höhe wagt, wird mit einem grandiosen Ausblick über ganz Düsseldorf belohnt. Über den Dächern der Stadt fühlten wir uns plötzlich ganz klein. Die Location bot sich unserer Meinung nach perfekt für einen kleinen Zwischenstopp an, denn neben dem tollen Panorama befand sich hier auch eine Bar, an der man sich mit kühlen Getränken und kleinen Snacks stärken konnte.

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Auch die Fahrt mit der historischen Straßenbahn gehörte zu unseren Highlights des Abends. Nicht nur konnten wir unseren Füßen eine kleine Pause gönnen, auch fühlte man sich im Inneren der Waggons wie in der Zeit zurückversetzt. Nicht nur Fans von Eisenbahnen und Oldtimers sind hier auf ihre Kosten gekommen. Im Inneren der Bahnen informierten zudem Infotafeln über die Geschichte der Straßenbahn in Düsseldorf. Langweilig wurde einem da bei der Fahrt garantiert nicht. Ein interessantes Konzept, welches sich den Namen „rollendes Museums“ mehr als verdient hat.

Kultur-Hopping in sieben Stunden – unser Fazit zur Nacht der Museen

Sowohl für mich als auch meine Begleitung war es das erste Mal, dass wir die „Nacht der Museen“ in Düsseldorf besucht haben. Zwar konnten wir uns im Vorfeld ein ungefähres Bild davon machen, was uns erwarten wird, unterschätzt haben wir aber definitiv, wie viele Menschen zu der Veranstaltung kamen. Bereits wenige Stunden nach Beginn war die Altstadt brechend voll. Hinzu kam, dass das Event an einem Samstag stattfand – dem obligatorischen Partytag der Düsseldorfer Altstadt. Entspannt von Location zu Location zu schlendern war so leider nicht immer möglich.

Ein weiteres Problem waren die bereits erwähnten langen Schlangen vor einigen Spots. Hier konnten wir zwar unser journalistisches Privileg walten lassen und mit unseren Presseausweisen an den Warteschlangen einfach vorbeigehen, wer die Veranstaltung jedoch ohne besuchte, musste zum Teil Hunderte Meter Anstehen und lange Wartezeiten in Kauf nehmen. Mehr als eine Handvoll Locations konnte man am Abend daher nicht besuchen.

Fluch uns Segen zugleich waren die Shuttle-Busse und Bahnen. Diese fuhren auf mehreren Linien zu den teilnehmenden Locations der „Nacht der Museen“. Eigentlich eine gute Idee, um seinen Füßen etwas Erholung zu gönnen oder für Menschen, die nicht ganz so mobil unterwegs sind. Leider waren vor allem die Bus-Shuttles oft überfüllt und konnten daher nicht an jeder Haltestelle weitere Leute aufnehmen. Entspannter war da hingegen die Fahrt mit der historischen Straßenbahn. Hier bekam so gut wie jeder Fahrgast einen Platz.

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Doch obwohl uns die Füße nach knapp 9.791 Schritten wehtaten und auch die ein oder andere Blase nicht ausblieb, können wir auf einen gelungenen Veranstaltungsabend zurückblicken. Vor allem für mich als Neu-Düsseldorferin war das Event perfekt, um die Stadt besser kennenzulernen und um an Orte zu gelangen, an die man normalerweise nicht kommt. Den  Rheinturm werde ich in Zukunft mit Sicherheit noch einmal besuchen.

Auch, dass das Event viele verschiedene Menschen unterschiedlichen Alters sowie unterschiedlicher Herkunft vereint und auf die zahlreichen Kulturangebote der Stadt aufmerksam gemacht hat, hat uns gut gefallen. Der nächsten „Nacht der Museen“ blicken wir damit schon jetzt gespannt entgegen.