Balkonkraftwerk-Boom in NRW: Stromerzeugung leicht gemacht

In Nordrhein-Westfalen boomen die Balkonkraftwerke wie nie zuvor. Bis zum 16. Mai 2024 hat die
Solaranlage Balkonkraftwerk Symbolbild
Stecker-Solaranlagen für den Balkon können die eigene Stromrechnung senken (Symbolbild). Foto: Sven Hoppe / dpa
Stecker-Solaranlagen für den Balkon können die eigene Stromrechnung senken (Symbolbild). Foto: Sven Hoppe / dpa

In Nordrhein-Westfalen boomen die Balkonkraftwerke wie nie zuvor. Bis zum 16. Mai 2024 hat die Bundesnetzagentur rund 88.000 Anlagen registriert, wie aus dem Marktstammdatenregister hervorgeht – seit Jahresbeginn sind fast 14.000 steckerfertige Solaranlagen dazugekommen, allein seit Mitte März knapp 8500.

Bundesweit waren es bis Mitte Mai schon über 446.000 Anlagen, während es zum Jahresanfang noch knapp 370.000 waren. Die tatsächliche Zahl der installierten Anlagen könnte sogar noch höher sein, da Betreiber nach der Inbetriebnahme einen Monat Zeit für die Registrierung haben. Seit dem 1. April reicht eine einfache Anmeldung im Marktstammdatenregister aus, früher war zusätzlich eine Meldung beim Netzbetreiber nötig.

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Verbraucherzentrale: Stromerzeugung daheim wird immer einfacher

„Die kleinen Mini-Solaranlagen sind der perfekte Einstieg in die eigene Stromproduktion – auch ohne eigenes Dach, zum Beispiel in Mietwohnungen“, sagt Sören Demandt von der Verbraucherzentrale NRW.

Seit dem 16. Mai gibt es noch mehr Vereinfachungen für Balkonkraftwerk-Betreiber. So dürfen übergangsweise alte Stromzähler, die rückwärts laufen, wenn Strom eingespeist wird, weiterverwendet werden. „Diese vorübergehende Duldung erlaubt das direkte Einstecken des Geräts nach der Installation, unabhängig vom verbauten Stromzähler“, erklärt die Verbraucherzentrale NRW. Der Netzbetreiber entscheidet, ob und wann der Zähler ausgetauscht wird, und darf dafür keine Kosten berechnen.

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Mehr Power für Balkonkraftwerke

Balkonsolaranlagen dürfen jetzt mehr leisten. Für Anlagen mit bis zu 2 Kilowatt installierter Leistung und einer Wechselrichterleistung bis zu 800 Voltampere gibt es eine vereinfachte Anmeldung, so die Bundesregierung.

Auch beim Anschluss gibt es Erleichterungen: „Künftig sollen Balkon-PV-Anlagen mit einem herkömmlichen Schukostecker auskommen“, sagt die Bundesregierung. Dafür muss allerdings noch eine Norm mit den Verbänden erarbeitet werden.  Aktuell empfohlen werden spezielle Einspeise-Stecker, verboten sind haushaltsübliche Schukostecker aber nicht explizit. In der Praxis werden diese bereits bei rund 80 Prozent der Steckersolar-Geräte genutzt.

Bleibt eigentlich nur zu sagen: Wer es sich leisten kann, steckt seinen Balkon an die Steckdose – eure Stromrechnung wird es euch danken!

mit Material der dpa