Nach 37 Jahren Haft: Zu Unrecht verurteilter Mann aus US-Gefängnis entlassen

Ein zu Unrecht lebenslänglich verurteilter Mann ist nach 37 Jahren Haft aus einem Gefängnis im US-Bundesstaat Florida entlassen worden.
Mann Gefängnis Gitter
Foto: Shutterstock/BortN66
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Ein zu Unrecht lebenslänglich verurteilter Mann ist nach 37 Jahren Haft aus einem Gefängnis im US-Bundesstaat Florida entlassen worden. Es sei ein „überwältigendes Gefühl der Erleichterung“, sagte der 55-Jährige am Donnerstag auf einer Pressekonferenz kurz nach seiner Entlassung aus der Justizvollzugsanstalt Hardee.

Verbittert sei er nicht, denn wer Hass im Herzen trage, könne keine Freude mehr empfinden. Seinen größten Wunsch habe er sich direkt nach seiner Freilassung erfüllt: „Ich habe meine Mutter umarmt.“

Grund für die vorzeitige Freilassung sind laut Medienberichten kürzlich gefundene DNA-Proben, die den 55-Jährigen entlasten. Der Mann war demnach 1983 nach der Vergewaltigung und Ermordung einer 19-Jährigen in Tampa festgenommen worden. Ein Richter verhängte zunächst die Todesstrafe, später wurde das Strafmaß zu einer lebenslangen Haftstrafe umgewandelt.

Aufgrund von Zweifeln an der Beweislage sei 2018 die Organisation Innocence Project auf den Fall aufmerksam geworden. Diese habe den Fall dann zur Überprüfung gebracht, heißt es in einer Mitteilung der Organisation, die sich darum bemüht, die Unschuld von Angeklagten mit Hilfe von DNA-Analysen nachzuweisen. Der Mann war demnach aufgrund einer fälschlicherweise als Bisswunde identifizierten Verletzung im Gesicht des Opfers verurteilt worden, die seinem Zahnabdruck ähnelte.

Anfang August seien in der Gerichtsmedizin dann DNA-Proben gefunden worden, die im damaligen Prozess nicht genutzt wurden und dann als vernichtet galten, berichtete die „New York Times“. Sie beinhalteten demnach das Erbgut von zwei Männern – nicht aber das des 55-Jährigen.

Am Donnerstag habe ein Richter daraufhin dessen sofortige Freilassung angekündigt, im September werde das Gericht über eine vollständige Aufhebung des Urteils gegen ihn entscheiden, hieß es in der „Tampa Bay Times“.

dpa