Statt Hilfe der Rauswurf: Frau mit Nussallergie darf nicht mitfliegen

Eine Britin wollte mit ihrem Freund in die USA fliegen. Ihre Nussallergie wurde ihr allerdings zum Verhängnis. Sie wurden aus dem Flieger geworfen.
Foto: Shutterstock/BCFC
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Man kann heutzutage wegen vieler Dinge aus einem Flugzeug geworfen werden. Etwa, weil man zu betrunken ist, weil man sich gegenüber der Crew unangemessen verhalten hat, oder weil man einfach nicht entsprechend gekleidet war. Aber wegen einer Nussallergie aus dem Flugzeug geworfen zu werden, ist sicher etwas übertrieben.

Das dachte sich wohl auch Sophie Draper im Dezember 2021, als sie mit ihrem Freund von London nach New York fliegen wollte. Denn am Heathrow Airport in der englischen Hauptstadt wurde sie wegen ihrer Allergie gegen Nüsse von der American Airline Fluglinie aus dem Flugzeug wieder entfernt.

Bei der Buchung gab es laut der 26-Jährigen keine Möglichkeit, die Allergie gegen Baumnüsse anzugeben, erklärte sie gegenüber der Huffington Post. Damit riskiere sie, Partikel einzuatmen, die eine anaphylaktische, also eine allergische Reaktion hervorrufen können.

„Ihr Freund weiß, wie man einen EpiPen benutzt?“

Als das Paar das Problem beim Einchecken mitteilen wollte, wurden sie zum Personal weitergeschickt. Doch auch das konnte ihr nicht weiterhelfen und schickte Draper und ihren Freund zum Leiter des Kabinenpersonals. Der aber erklärte, man sei verpflichtet, in der ersten und der Business Class heiße Nussmischungen zu servieren. Zudem sei es gegen die Firmenpolitik, Durchsagen über Lebensmittelallergien zu machen. Nüsse aber nur aus der Economy Class entfernen zu lassen, würde Draper nicht ausreichend schützen.

„American Airlines hat mir das Gefühl gegeben, dass meine Gesundheit und Sicherheit und die anderer Menschen mit schweren Lebensmittelallergien nicht wichtig sind. Das Mindeste, was die Fluggesellschaften tun können, ist, diese Krankheit ernst zu nehmen, indem sie entsprechende Ankündigungen machen und Nüsse durch andere Snacks ersetzen“, so die Britin.

Als ihr Freund schließlich fragte, was passieren würde, sollte sie einen anaphylaktischen Schock während des Flugs erleiden, soll ein Mitglied des Personals gegenüber Draper geantwortet haben: „Ihr Freund weiß, wie man einen EpiPen benutzt, oder?“ Ein EpiPen ist ein spritzenartiger Stift, der Adrenalin enthält, um eine Notfallbehandlung bei allergischen Reaktionen durchführen zu können.

Draper fühlte sich diskriminiert

Letztlich wurde laut dem Paar das Gepäck der beiden ohne weitere Diskussionen aus dem Flugzeug entfernt und sie wurden aus dem Flieger begleitet. Dort brach sie in Tränen aus, berichtet sie weiter. „Ich fühlte mich völlig diskriminiert wegen einer Krankheit, über die ich keine Kontrolle habe.“

Es waren aber nicht alle Mitarbeiter von American Airlines dermaßen empathielos. Draper wurde von Mitarbeitern der Linie zum Schalter begleitet, wo man ihren Flug schließlich umbuchte. „Sie servierten keine Nussprodukte mehr, machten mehrere Durchsagen, dass es einen Passagier mit einer Nussallergie gibt, und sprachen persönlich mit allen Passagieren, die sich einige Reihen von mir entfernt befanden.“ Letztlich kamen Draper und ihr Freund einige Stunden verspätet in New York an.

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