Piloten konnten kaum noch etwas sehen – was ist mit diesem Flugzeug passiert?

Wenn Piloten in einem Flugzeug kaum noch etwas sehen können, ist das mit Sicherheit kein gutes Zeichen für die Passagiere an Bord.
Flugzeug verschmutzt Heuschrecken
Foto: Screenshot Twitter
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Wenn Piloten in einem Flugzeug kaum noch etwas sehen können, ist das mit Sicherheit kein gutes Zeichen für die Passagiere an Bord. Ein Fall aus Äthiopien ging aber glimpflich aus. Doch was ist eigentlich passiert?

Wie das Fach-Magazin „Flug Revue“ berichtet, stieß ein Flugzeug der Ethiopian Airlines, das aus Dschibuti unterwegs war, kurz dem Landeanflug auf den Flughafen der Stadt Dire Dawa mit einem Heuschreckenschwarm zusammen. Im vorderen Bereich der Maschine prallten die Insekten auf.

Allerdings war es den Flugkapitänen nicht möglich, die Überreste der Heuschrecken durch Einsatz der Scheibenwischer zu entfernen. Dadurch war ihre Sicht auf dem restlichen Flug entsprechend stark eingeschränkt.

Die Insekten sorgten dafür, dass der komplette Landeanflug umdisponiert werden musste. Denn das Instrumentenlandesystem (ILS), das mittels zweier Leitstrahlen eine Landung mit schlechter Sicht ermöglicht, ist am Flughafen Dire Dawa nicht installiert.

Gleich zweimal versuchten es die Piloten, das Flugzeug dennoch am planmäßigen Flughafen zu landen. Das klappte allerdings nicht. Letztlich fiel die Entscheidung, die Maschine nach Addis Abeba umzuleiten.

Rund 450 Kilometer musste das Flugzeug dann noch hinlegen – die Flugzeit nach Addis Abeba in den Osten des Landes betrug noch rund eine Stunde. Dort wurde allerdings mithilfe des ILS direkt im ersten Versuch gelandet.

https://twitter.com/AviationWG/status/1216442493455208449

Letztlich machte aber nur die eingeschränkte Sicht Probleme, beschädigt wurde die Maschine bei der Kollision mit den Heuschrecken nicht. Die Mitarbeiter der Airline mussten jedoch kurzerhand eine Nachtschicht hinlegen. Offenbar dauerte es ganze elf Stunden, bis die Spuren der Insekten beseitigt waren.