Juckt nicht einmal „NPCs“: Diese Begriffe kämpfen um den Titel „Jugendwort des Jahres 2023“

Endlich ist es offiziell: Der Langenscheidt Verlag hat die drei Begriffe bekanntgegeben, die bei der Wahl zum Jugendwort 2023 zur Auswahl stehen.
Jugendwort des Jahres 2021
Das Jugendwort des Jahres 2021 hat sich bis heute gut gehalten: "Cringe" bezeichnet etwas Peinliches oder etwas zum Fremdschämen. Foto: Marijan Murat/dpa
Das Jugendwort des Jahres 2021 hat sich bis heute gut gehalten: "Cringe" bezeichnet etwas Peinliches oder etwas zum Fremdschämen. Foto: Marijan Murat/dpa

Die Uhr tickt: Noch bis Mittwoch, dem 11. Oktober, können Jugendliche aus drei final gewählten Begriffen das „Jugendwort des Jahres 2023“ wählen. Die Auswahl ist wieder gewohnt eigen, verwirrt aber definitiv nicht nur Erwachsene. Oder wisst ihr, wie man „goofy“, „NPC“ und „Side Eye“ im alltäglichen Sprachgebrauch nutzt?

Die Wahl zum Jugendwort des Jahres hat längst den Charme eines billig produzierten B-Movies, der über Social Media steil geht: Zu cringe, um wegzuschauen, zu prominent, um nicht jeden Tag mit der Nase draufzustoßen. Und wenn dann noch „Tagesschau“-Sprecherin Susanne Daubner die Wörter wieder vor laufender Kamera vortragen darf, ist der Meme-Faktor einfach gegeben. Für die „Tagesschau“ ist es mittlerweile die populärste Möglichkeit die Klickzahlen auf Instagram zu befeuern – über eine halbe Million „Gefällt mir“-Angaben gab es allein für das letzte Video.

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In diesem Jahr haben es die Begriffe „goofy“, „Side eye“ und „NPC“ in die Top 3 geschafft. Auf der offiziellen Website des Langenscheidt Verlags könnt ihr ab sofort wählen, welcher dieser drei Begriffe den zweifelhaften Titel als „Jugendwort des Jahres 2023“ gewinnen darf. Wichtig: Für die Auswertung relevant sind nur Teilnehmer zwischen 10 und 20 Jahren.

„Side Eye“, „goofy“ und „NPC“ – was bedeuten die Jugendwörter?

Wer nun bei jedem der drei genannten Wörter die Augenbrauen fragend zusammenzieht, dem kann geholfen werden. Wir erläutern die Wörter und geben klassische Nutzungen in typisch deutschen Gesprächen auf den Schulhöfen der Republik.

Das sind die offiziellen Erläuterungen vom Langenscheidt Verlag:

  • „goofy“ – Adjektiv im Sinne von „komisch“, „tollpatschig“ oder „weird“
  • „NPC“ – Abkürzung für „Non-Playable-Character“. Ist abwertend gemeint und wird genutzt, um klarzustellen, dass jemand unwichtig ist. Beispiel: „Guck dir mal den NPC an!“
  • „Side eye“ – auf Deutsch „Seitenblick“. Wird genutzt, um Verachtung oder Missbilligung auszudrücken.

Das Wort „goofy“ hat eine lange Geschichte hinter sich – umso spannender, dass es nun als potentielles Jugendwort des Jahres 2023 herhalten darf. Ältere Semester bringen es natürlich mit dem gleichnamigen Disney-Charakter in Verbindung. „Goofy“ steht für jemanden, der tollpatschig, albern, unbeholfen, aber auch irgendwie liebenswert ist. Entwickelt hat sich der englische Slang-Begriff bereits in den 1920er- und 1930er-Jahren. Heutzutage kann vieles „goofy“ sein: Euer Sinn für Humor, eure Persönlickeit, eure Art und Weise mit Herausforderungen umzugehen.

„NPC“ hingegen ist meist eher negativ gemeint: „NPCs“ sind die Idioten, die nichts tun, im Hintergrund stehen und doof in die Luft gucken. Hergeleitet wird der Begriff aus der Welt der Videospiele: „NPC“ ist die Abkürzung für „Non Playable Character“, also Nicht-Spieler-Charakter – es sind die Menschen, Aliens und Monster, die am Straßenrand warten, euch Quests geben oder im schlechtesten Fall euch mit virtuellen Haut und Haaren fressen wollen. Im Film „Free Guy“ durfte zuletzt Ryan Reynolds in die Rolle eines NPCs schlüpfen – und prägte den Begriff damit weiter.

Last but not least wäre da noch das „Side eye“ – eigentlich guckt man ja eher nach oben, um seine Verwunderung oder Abneigung gegenüber jemanden deutlich zu machen. Beim „Side Eye“ hingegen wandert der Blick stark zur Seite. Berühmt wurde das „Side Eye“ über TikTok, seine Ursprünge liegen vor allem in der Tierfotografie und zugehörigen Memes über Hunde und Katzen. So einen Blick hier habt ihr sicher auch schon mal gesehen:

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Nach der Abstimmung zum Jugendwort des Jahres soll das Siegerwort am Sonntag, dem 22. Oktober, bekanntgegeben werden.

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Rückblick: Das sind die Jugendwörter der letzten Jahre

Wer sich jetzt nochmal zurückerinnern will, für den haben wir hier die Liste zum „Jugendwort des Jahres“ gewählten Begriffe der letzten Jahre.

  • Jugendwort des Jahres 2022: „smash“
  • Jugendwort des Jahres 2021: „cringe“
  • Jugendwort des Jahres 2020: „lost“
  • Jugendwort des Jahres 2019: In diesem Jahr fiel die Wahl aus.
  • Jugendwort des Jahres 2018: „Ehrenmann“
  • Jugendwort des Jahres 2017: „I bims“
  • Jugendwort des Jahres 2016: „fly sein“
  • Jugendwort des Jahres 2015: „Smombie“
  • Jugendwort des Jahres 2014: „Läuft bei dir“
  • Jugendwort des Jahres 2013: „Babo“
  • Jugendwort des Jahres 2012: „YOLO“