Worauf ist häufig die durchgestrichene Silhouette einer schwangeren Frau zu sehen?

Auf Bierflaschen ist häufig die durchgestrichene Silhouette einer schwangeren Frau zu sehen. Die DHS warnt vor Alkoholkonsum in der Schwangerschaft.
Bitburger Bierflasche
Eine Bitburger-Bierflasche. Foto: Shutterstock/kirill guzhvinsky
Bitburger Bierflasche
Eine Bitburger-Bierflasche. Foto: Shutterstock/kirill guzhvinsky

Bei Alkohol ist Deutschland ein „Hochkonsumland“. Allein in der Altersgruppe der 18- bis 64-Jährigen nehmen bundesweit rund 7,8 Millionen Menschen in riskantem Maße Alkohol zu sich, wie die Deutschen Hauptstelle für Suchtfragen im August 2019 mitteilte. Als riskant stuft die DHS bei Männern mehr als 24 Gramm Reinalkohol am Tag und bei Frauen mehr als 12 Gramm ein – bei zwei bis drei Tagen pro Woche ohne Alkohol. 24 Gramm Reinalkohol entsprechen 0,6 Litern Bier.

Aber auch ein moderater Konsum von Alkohol unterhalb dieser Werte sei bereits mit einem Gesundheitsrisiko verbunden, betonten die Wissenschaftler der DHS in Hamm. Dieses falle noch höher aus, wenn zugleich Bewegungsmangel, Übergewicht, Medikamente oder Tabakrauchen ins Spiel kämen.

Schwangere sollten vollkommen auf Alkohol verzichten, mahnte die DHS. Deshalb ist auf Bierflaschen häufig die durchgestrichene Silhouette einer schwangeren Frau zu sehen. Die Realität sehe aber anders aus. Alkohol in der Schwangerschaft sei die häufigste Ursache für nicht vererbte, aber angeborene körperliche, geistige und seelische Behinderungen, sagte Vizegeschäftsführerin Christina Rummel. Schon kleinste Mengen könnten den Embryo schädigen – besonders die Entwicklung von Herz, Gehirn, Nieren, Wirbelsäule und Rückenmark. In Deutschland seien rund 10.000 Kinder jährlich bereits bei ihrer Geburt alkoholgeschädigt.

Auch für Heranwachsende sollte Alkohol völlig tabu sein. Der Konsum der wöchentlich mindestens einmal trinkenden Jugendlichen sei zwar deutlich gesunken, Grund zur Entwarnung gebe es aber nicht. So wurden nach jüngsten Zahlen (für 2017) mehr als 4900 junge Leute zwischen 10 bis 19 Jahren wegen alkoholbedingter Verhaltensstörungen stationär im Krankenhaus behandelt.

Zudem geht die Hauptstelle davon aus, dass bis zu 10 Prozent der Beschäftigten bundesweit auch am Arbeitsplatz Alkohol in problematischen Mengen zu sich nehmen. Das könne etwa zu Unfällen und Produktionsausfällen führen.

dpa