Welches Debütalbum der Toten Hosen wurde 2023 in einer „40 Jahre-Jubiläumsedition“ neu aufgelegt?

Scherzfrage für Hosen-Fans: Welches Debütalbum der Düsseldorfer Kultband wurde 2023 in einer "40 Jahre-Jubiläumsedition" neu aufgelegt? War es Ford-Freundeskreis? BMW-Clique? Opel-Gang? Oder die Chrysler-Crew?
Campino / Die Toten Hosen
Foto: Tonight.de / Marcel Dohmen
Foto: Tonight.de / Marcel Dohmen

Welches Debütalbum der Toten Hosen wurde 2023 in einer „40 Jahre-Jubiläumsedition“ neu aufgelegt? Diese Antwort wissen nicht nur Hosen-Fans: Es war natürlich nicht Ford-Freundeskreis, BMW-Clique oder gar Chrysler-Crew. Das Debütalbum der Toten Hosen hört auf den Titel „Opel-Gang“.

Erschienen ist das Debütalbum im Jahr 1983, unter den 15 Tracks finden sich legendäre Songs wie „Modestadt Düsseldorf“ und „Hofgarten“. Und gleich der erste Track „Tote Hose“ trägt den Namen der Band im Titel.

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Anarchie im Bauerntheater – Tote Hosen, Polt und Well-Brüder auf Tour

Die Toten Hosen, Gerhard Polt und die Well-Brüder haben ihre gemeinsame Tournee gestartet. Eine Vereinigung von Punkrock und Volksmusik – ein Abend voller Anarchie, genialer Musik und Satire.

Campino am Alphorn. Gerhard Polt als Vorsänger. Mit „E-mam-be-le“ peitscht der Kabarettist das Publikum zum Refrain ein – und zeigt dazu Hüftschwung. Die Toten Hosen, mit Blasmusik begleitet von den Well-Brüdern. Mit einer subversiv-chaotischen Mischung aus Punkrock, Volksmusik und Kabarett haben die Hosen, Polt und die Wells, ehemals in anderer Konstellation die Biermösl Blosn, am Freitagabend einen umjubelten Start ihrer Tournee „Forever“ hingelegt.

Die Zuschauer im ausverkauften Schlierseer Bauerntheater feierten die ungewöhnliche Schau vor gemalter alpenländischer Bergkulisse mit Standing Ovations. Hirsche prangen über der Bühne. „Eine kulturelle Zumutung“ oder auch: „kulturelle Aneignung“ ist der Untertitel der Tour, die bis Mitte August durch Deutschland und Österreich führt.

2017 waren die Hosen, Polt und die Well-Brüder zuletzt gemeinsam auf Tour. Nun ist dieser kulturübergreifende Dreiklang erstmals wieder zu hören. Einige Elemente von damals tauchen auch jetzt wieder auf.

Kulturen-Mix und gegenseitige Aneignung, anarchisch und schräg: Gstanzl paaren sich mit Punkrock-Songs. Campinos raue Stimme zu Tuba und Harfe. Campino an der Trompete. Gitarrist „Kuddel“ von Holst in der Lederhose. Andi Meurer an der Zither. Und dann alle, Hosen und Wells, zusammen am Brummtopf, das ist ein volkstümliches Instrument, bespielt mit einer Auf- und Ab-Bewegung am Stiel eines Kochlöffel. Die Musiker präsentieren es als Empfehlung an die Kirche: Zur Vermeidung neuer Missbrauchsfälle.

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Dazwischen Polt, mit seinen 81 Jahren wesentlicher Stimmungsmacher des Abends. Etwa als indischer Pfarrer, der, nach Bayern geholt, die Re-Christianisierung vornehmen soll, und der dazu Espressomaschinen in der Frühmesse und Oblaten aus Karlsbad verlangt. Bei Polt bekommt jeder sein Fett weg, der SUV-Fahrer genauso wie der Klimakleber, der Veganer wie der gemeine Wähler; im Herbst ist in Bayern Landtagswahl.

Niemand im Saal kommt davon, weder im Publikum noch auf der Bühne: Campino spendiert ein „Forever Young“ für die Zuschauer, zu einem Gutteil sichtlich um die 60. Der Frontmann ist selbst gerade 61 geworden. Man ist gemeinsam gealtert.

In Dirndl und Trachtenjanker sind die einen gekommen, in Punk-Klamotten und mit bunten Haaren die anderen. Mancher trägt Mix: Zur Lederhose ein schwarzes Fan-T-Shirt der Hosen. Hier mischt sich problemlos, was auf den ersten Blick nicht zusammengehört.

Wenn Hits der Hosen wie „Liebeslied“ oder „Wannsee“, umgedichtet auf „Schliersee“, anklingen, hält es die Zuschauer nicht auf den dicht an dicht gestellten Stühlen. Die musikalische Mischung führt in gewagten Sprüngen weiter: von einer Mozart-Adaption namens „divertimento bavarese“ über Gstanzl und Volkslied – Campino im Musikantenstadl – bis zu schottischen Dudelsack-Klängen. Die Well-Brüder untermalen mit Stepptanz, Schuhplattler und Bauchtanz. Karli Well zeigt bei letzterem nicht ohne Selbstironie ein erstaunliches Talent.

Seit fast 40 Jahren arbeiten die ungleichen Partner zusammen. In Wackersdorf beim legendären Anti-WAAhnsinns-Festival 1986 waren die Hosen erstmals auf die Well-Brüder getroffen, damals noch die Biermösl Blosn. Für die Rheinländer war klar: Das sind Punks mit anderen Mitteln. Man tat sich zusammen. Dazu kam der Well-Wahlbruder Polt. Seitdem gab es gemeinsame Auftritte, Tourneen und Studioaufnahmen.

mit dpa