Welche Filmfigur wurde für die im November verstorbene Französin Marie Versini zur Rolle ihres Lebens?

Im November verstorben, durch eine Rolle aber unsterblich: Marie Versini war einst Winnetous Schwester.

In den 60er Jahren wurde sie als Winnetous Schwester Nscho-tschi in Deutschland zum Star. Eine Rolle, mit der sich Marie Versini zeitlebens identifizierte. Nun ist die französische Schauspielerin gestorben.

Die Schauspielerin Marie Versini, die in den 1960er Jahren durch Karl-May-Abenteuer zum Star wurde, ist tot. Welche Filmfigur wurde für die im November verstorbene Französin Marie Versini zur Rolle ihres Lebens? Für Marie Versini wurde Winnetous Schwester zur Rolle des Lebens.

Die Französin, die als Winnetous Schwester Nscho-tschi das deutsche Publikum eroberte, starb am Montag im Alter von 81 Jahren, wie der Karl-May-Verlag in Bamberg unter Berufung auf die Familie am Mittwoch der Deutschen Presse-Agentur bestätigte. Mit ihrer Rolle war Versini zeitlebens untrennbar verbunden gewesen: „Ich war Nscho-tschi. Und ich bin es immer noch, nur etwas älter“, hatte sie 70-jährig in einem Interview gesagt.

Versini wurde nach eigenen Angaben am 10. August 1940 in Paris geboren. Erstmals vor der Kamera stand sie 1956 in „Mitsou und die
Männer“, rund sieben Jahre später folgte ihr großer Erfolg in „Winnetou 1. Teil“, der im Dezember 1963 in München Premiere feierte. Die damals 23 Jahre alte Schauspielerin starb als Nscho-tschi in den Armen von Old Shatterhand. Die Szene mit Lex Barker, bei der sie „Ich liebe dich“ haucht, ging in die Filmgeschichte ein.

Die Schauspielerin trat in weiteren Karl-May-Filmen auf, darunter in „Der Schut“, „Im Reiche des silbernen Löwen“ und erneut als
Nscho-tschi in „Winnetou und sein Freund Old Firehand“. In Frankreich wurde sie vor allem durch den Historienfilm „Brennt Paris?“ bekannt. Ihre schönste Rolle blieb für Versini jedoch die als Winnetous Schwester, wie sie zeitlebens sagte. Im Jahr 2003 veröffentlichte sie ihre Autobiografie mit dem Titel: „Ich war Winnetous Schwester: Bilder und Geschichten einer Karriere“.

dpa