Was hängt bei den meisten Männern etwas tiefer als sein Gegenstück auf der rechten Seite?

Ist euch das schon einmal aufgefallen? Ein Hoden hängt bei den meisten Männern etwas tiefer, nämlich der linke.
Foto: sasha2109 / shutterstock.com
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Für Frauen ist Krebsvorsorge beim Frauenarzt selbstverständlich. Viele tasten selbst ihre Brust ab, um Tumore früh zu erkennen. Junge Männer dagegen sind eher vorsorgescheu. Dabei sollten auch sie ihren Körper kennen, um Veränderungen früh zu bemerken. Dazu zählt auch, dass der linke Hoden bei den meisten Männern tiefer hängt als der rechte Hoden.

Spätestens, wenn das Thema Verhütung ansteht, geht fast jedes Mädchen zum Frauenarzt. Bei Jungs sieht es meist anders aus. Dass mit den eigenen Geschlechtsorganen etwas nicht in Ordnung sein könnte, halten die meisten für ausgeschlossen. Wozu also zum Arzt gehen? „Die Jungs fühlen sich häufig unverwundbar“, sagt Prof. Christian Wülfing, Urologe und Pressesprecher der Deutschen Gesellschaft für Urologie (DGU).

Es erkranken aber immerhin 4000 Männer pro Jahr an Hodenkrebs. Erkennt man den Tumor früh genug, sind die Heilungschancen hervorragend. „Deswegen ist Vorsorge wichtig“, sagt Wülfing. Er will Jungs dazu ermutigen, sich regelmäßig selbst zu untersuchen. „Die meisten Männer erkranken zwischen dem 15. und 35. Lebensjahr“, erklärt der Arzt. Mit der Selbstuntersuchung beginnen junge Männer also am besten im Alter von 14 Jahren.

Eine besondere Hodenabtast-Technik gibt es nicht, sagt Wülfing. Entscheidend sei, die eigenen Hoden etwa einmal monatlich zu betasten. So lernt man mit der Zeit, wie sie sich normalerweise anfühlen, nämlich „prall-elastisch“, wie Wülfing erklärt. Findet ein Junge merkwürdige Verhärtungen, sollte er einen Termin beim Urologen oder Kinderarzt vereinbaren. „Da passiert nichts schlimmes“, sagt Wülfing. Der Arzt tastet ebenfalls ab und macht dann eventuell eine Ultraschalluntersuchung.

Selbst wenn sich bestätigt, dass sich tatsächlich ein Tumor gebildet hat, müsse man nicht verzweifeln. Die Heilungschancen stehen Wülfing zufolge bei mehr als 80 Prozent, selbst wenn der Krebs bereits gestreut hat. „Je früher wir den Tumor entdecken, desto weniger Chancen hatte er aber, Metastasen zu bilden.“ Das mache die Behandlung einfacher.

dpa