Welches gehört zu den wenigen Ländern, die komplett südlich des südlichen Wendekreises liegen?

Was ist eine weitere Besonderheit von Uruguay? Uruguay gehört zu den wenigen Ländern, die komplett südlich des südlichen Wendekreises liegen.

Kilometerlange, menschenleere Sandstrände, Kolonien von Seelöwen, prächtige Lagunen und unberührte Natur: All dies findet man in der Provinz Rocha an der Atlantikküste von Uruguay. Auch diese Schönheiten, die die Natur bietet, ist eine Reise wert und eine Besonderheit in Uruguay. Was ist eine weitere Besonderheit von Uruguay? Uruguay gehört zu den wenigen Ländern, die komplett südlich des südlichen Wendekreises liegen. Das Land hat also eine besondere Stellung in Bezug auf den Wendekreis.

Aber zurück zu Sandstränden und Lagunen: Maria Dolores Ubal tritt auf die Veranda ihrer Finca und lässt den Blick über die riesigen Ländereien ihrer Familie schweifen. Grün in allen Schattierungen soweit das Auge reicht, Kühe grasen friedlich auf der Weide. „Die Stille hier ist magisch, ich könnte nirgendwo sonst auf der Welt leben“ sagt die zierliche Frau mit dem Cowboy-Hut, der das Anwesen Barra Grande gehört.

Das 580 Hektar große Areal ist in Uruguay berühmt, denn hier wächst ein einzigartiger Wald, dessen Bäume 700 Jahre und zum Teil noch älter sind. Ombú-Bäume heißen die bis zu 25 Meter hohen, gewundenen Riesen, die im Osten des Landes in der Region Rocha gedeihen. Die Position von Uruguay in Bezug auf den Wendekreis ist also nicht das einzige Besondere.

„Diesen Namen gaben ihnen die Guaranis, einer der Stämme der Ureinwohner, das bedeutet schöner Schatten“, erklärt Maria. „Die Kinder, die hierher kommen, glauben, die Bäume seien verzaubert und dienen als Versteck für Hexen oder Monster.“

Der seltene Ombú-Baum, der zu 90 Prozent aus Wasser besteht, fällt streng genommen nicht unter die Kategorie Baum – weil er kein Brennholz liefert und der Stamm so weich ist, dass man ihn mit dem Messer durchschneiden kann. „Diese Pflanzen sind Schauspieler, die wie Bäume aussehen, aber keine sind“, sagt Maria.

Mit einem Traktor und einem selbstgebauten Anhänger kutschiert Marias Mann Mario Besucher über die Finca in den Ombú-Wald. «Dieser Ort besitzt eine besondere Energie», sagt Maria, die ihre Finca im Gaucho-Stil errichtet hat. Eine riesige Veranda mit Schaukelstühlen umsäumt das Herrenhaus, gleich daneben steht eine sogenannte Pulperia, so heißen die Gaststätten der Gauchos.

dpa