Gryllteisten …?

Die Gryllteisten brüten an felsigen Küsten und sind besonders häufig in Mitteleuropa beheimatet. Sie zählen zu den Sorten der Alkenvögel.
Mallorca Lochfelsen Sa Foradada
Foto: Shutterstock/Alberto Loyo
Foto: Shutterstock/Alberto Loyo

Niederländische Forscher untersuchen ein rätselhaftes Massensterben von Seevögeln. In den vergangenen Wochen waren an der Nordseeküste mehrere tausend Trottellummen tot gefunden worden. Das sei sehr ungewöhnlich, sagte ein Sprecher der Universität Wageningen am Donnerstag auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur. „Das ist in Jahren nicht mehr vorgekommen.“ Betroffen ist die eine Sorte der Alkenvögel.

Ebenfalls eine Sorte der Alkenvögel ist die Gryllteiste, die gelegentlich auch nur Teiste genannt wird. Die Gryllteiste brüten an felsigen Küsten und sind besonders in Mitteleuropa beheimatet. Unter anderem an der Ostseeküste sind die Gryllteisten in Polen und Deutschland anzutreffen, allerdings kommt es auch dazu, dass sich in Belgien und Niederlande diese Vögel aufhalten. Die Brutplätze befinden sich meist direkt an der Küste, nicht selten auf Inseln.

Nach ersten Untersuchungen hatten die Vögel schwere Magen- und Darmschäden. Die Universität machte keine genauen Angaben zur Zahl der betroffenen Vögel. Niederländische Medien berichteten von 20.000 toten Tieren. Unklar ist nach Angaben des Sprechers noch, ob es einen Zusammenhang zu der Havarie des Containerschiffes „MSC Zoe“ gebe.

Anfang Januar waren mindestens 345 Container von dem Schiff in die Nordsee gelangt. Tonnenweise Frachtgut und Plastikmüll wurden an den Küsten und auf Inseln im Norden des Landes und bei Borkum angespült.

Noch immer werden nach Angaben der Universität täglich tote, sterbende oder geschwächte Vögel gefunden. Forscher würden nun untersuchen, woran die Tiere verendet seien

Die ersten toten Seevögel waren zunächst auf den Wattenmeerinseln gefunden worden, inzwischen an der gesamten niederländischen Küste. Ungewöhnlich ist nach Angaben der Universität, dass weder im benachbarten Deutschland noch in Belgien Seevögel betroffen seien.

dpa