Christine Urspruch, die man als Professor Boernes Assistentin aus dem Münster-„Tatort“ kennt, spielt auch in drei Filmen …?

Das wissen auch nicht viele! ChrisTine Urspruch, die Millionen Fans im Münster-Tatort begeister, spielte einst das Sams in den Filmen.
Schauspielerin ChrisTine Urspruch
Foto: Henning Kaiser/dpa +++ dpa-Bildfunk +++
Foto: Henning Kaiser/dpa +++ dpa-Bildfunk +++

Wenn man ChrisTine Urspruch auf ihren 50. Geburtstag anspricht, leuchten ihre Augen. „Ich freue mich sehr auf die kommenden Jahre“, sagt die Schauspielerin. „Diese runden Geburtstage sind ja wie so eine Brücke und ich glaube, das wird auch für mich ein neuer Lebensabschnitt werden.“

Sie habe bereits seit einiger Zeit Ideen im Kopf, etwas Neues auszuprobieren. „Also etwas, das im weitesten Sinne schon auch mit meinem Beruf zu tun hat. Mein Traum ist es, einen eigenen Raum zu haben, wo ich zum Beispiel Schauspielkurse geben kann oder etwas mit Meditation.“ Bekannt ist ChrisTine Urspruch nicht nur aus dem Münster-„Tatort“, sondern auch aus drei „Sams“-Filmen. Denn sie spielte das Sams.

Die Feier zu ihrem Geburtstag am 16. September muss aufgrund der Corona-Krise allerdings ein wenig anders ausfallen als geplant. «Ich wollte eigentlich eine riesen Party machen», sagt Urspruch, die unter anderem für ihre Rolle als kleinwüchsige Pathologin «Alberich» im Münsteraner Tatort bekannt ist. Stattdessen gebe es jetzt in ihrer Wahlheimat Wangen im Allgäu an mehreren Tagen kleinere Feiern mit dem engsten Familien- und Freundeskreis.

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Generell habe das Corona-Virus auch bei ihr einiges durcheinander gewirbelt. «Die ersten Wochen habe ich wahnsinnig viel geschlafen. Das hat mir auch ganz gut getan», sagt die noch 49-Jährige. Irgendwann habe sie jedoch Familie und Freunde sehr vermisst – und danach auch die Arbeit. «Ich habe richtig danach gelechzt.»

Es sei aber auch eine Zeit der Unsicherheit gewesen. „Im Grunde auch jetzt noch. Ich habe natürlich schon wieder Anfragen“, sagt Urspruch. „Aber man hat immer im Hinterkopf die kleine Schranke: Könnte ja auch sein, dass alles wieder verschoben wird oder nicht stattfinden kann.“ Die Perspektivlosigkeit empfände sie als schwierig. „Weil ich es schon gewohnt bin, hinzuschauen: Was kommt als nächstes?“

Denn normalerweise ist die in Remscheid in Nordrhein-Westfalen geborene Schauspielerin gefragt: Neben dem Tatort drehte sie in den vergangenen Jahren unter anderem die „Sams»-Filme, die Fernsehserie «Dr. Klein“, sie war in verschiedenen SOKO-Folgen und im Großstadtrevier zu sehen. Seit den 90ern steht Urspruch zudem regelmäßig auf Theaterbühnen, hinzu kommen Aufträge als Moderatorin und Lesungen.

Doch keine Rolle begleitet sie so lange wie die der Pathologin «Alberich» im Münster-Tatort – seit 2002 ist sie dabei. Beim Publikum kommen vor allem die witzigen Dialoge mit dem Rechtsmediziner Professor Karl-Friedrich Boerne (Jan Josef Liefers) und Kommissar Frank Thiel (Axel Prahl) gut an. 2013 erhielten Urspruch und das Tatort-Team dafür auch den Medienpreis „Bobby“ der Lebenshilfe. Der Preis ehre den humorvollen und tabulosen Umgang mit dem Anderssein, hieß es damals in der Begründung.

dpa