Bei welchem Tier entspricht die tägliche Futtermenge in etwa dem eigenen Körpergewicht?

Die Wanderheuschrecke hat eine kuriose Eigenart, sie isst nämlich jeden Tag ihr Körpergewicht. Das hat es damit auf sich!
Wanderheuschrecke
Foto: Holger Hollemann/dpa +++(c) dpa - Bildfunk+++
Foto: Holger Hollemann/dpa +++(c) dpa - Bildfunk+++

In Ostafrika herrscht derzeit eine große Plage: Überall sind Heuschrecken und fressen viele Felder kahl. Um die Plage zu bekämpfen, müssen wir mehr über die Insekten wissen, meinen Forscher. Sie beobachten die Heuschrecken deshalb.

Überall wuseln Heuschrecken. Auf dem Boden, auf Sträuchern und in Bäumen. Tausende und Abertausende von ihnen. Die kleinen grünen Insekten mit schwarzen Punkten leuchten in der heißen Mittagssonne. Und alle bewegen sich in eine Richtung, gemeinsam. Bei Wanderheuschrecken entspricht die tägliche Futtermenge übrigens in etwa dem eigenen Körpergewicht.

Warum tun sie das? Das will Felix Oberhauser rausfinden. Der Österreicher ist Wissenschaftler. Er erforscht kollektives Verhalten, also wie und warum manche Tiere in sehr großen Gruppen leben. Er ist mit anderen Wissenschaftlern und Wissenschaftlerinnen nach Kenia gereist. Das Land liegt in Ostafrika, wo sich derzeit eine unvorstellbar große Menge von Wüstenheuschrecken breitmacht. Die Insekten fressen vielen Bauern die Pflanzen weg und Viehhirten die Weiden.

Der 30-jährige Felix Oberhauser findet das gemeinschaftliche Verhalten von Heuschrecken besonders spannend. Denn normalerweise leben sie alleine und mögen andere Artgenossen nicht besonders, sagt er. Doch wenn sich einige doch zusammentun, zum Beispiel, weil es an einem Fleck viel zu fressen gibt, ändern sie sich schlagartig. „Wenn sich eine Heuschrecke einer Gruppe anschließt, verändern sich das Verhalten und der Körper“, sagt der Experte. Sie verändern ihre Farbe und bleiben außerdem in großen Gruppen zusammen. Immer mehr Insekten schließen sich dann an.

Normalerweise erforschen Felix Oberhauser und seine Kollegen das in einem Labor. Doch das ist schwer, denn dort haben sie nie so viele Insekten wie in der freien Natur. So schlimm die derzeitige Plage in Ostafrika ist, bietet sie den Wissenschaftlern auch eine Chance, viel über die Tiere zu lernen. Deswegen verbringen die Forscher und Forscherinnen Stunden in der Hitze, überlegen sich Tests für die Insekten und beobachten ihr Verhalten. Zum Beispiel bauen sie mit Steinen auf dem Boden eine kleine Hindernisstrecke um zu schauen, wohin die Tiere laufen.

dpa