Tour de France reagiert auf Sexismus-Debatte – und streicht eine Hostess

Bei der Tour de France sollen Etappengewinner künftig bei der Siegerehrung von einer Frau und einem Mann auf dem Podium eingerahmt werden.
Tour de France Hostessen Siegerehrung
Foto: David Stockman/BELGA/dpa
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Bei der Tour de France sollen Medienberichten zufolge die Etappengewinner künftig bei der Siegerehrung von einer Frau und einem Mann auf dem Podium eingerahmt werden. Der Veranstalter ersetzt eine der normalerweise zwei Hostessen ab der kommenden Auflage der Radsport-Rundfahrt in Frankreich durch einen Mann.

Das berichtete die französische Tageszeitung „Le Parisien“ am Donnerstag unter Berufung auf eine Pressekonferenz mit Tourchef Christian Prudhomme. Es handle sich dabei um eine Neuerung, so Prudhomme. „Aber wir haben das bei anderen Rennen schon seit 20 Jahren gemacht wie bei Lüttich-Bastogne-Lüttich.“

In den vergangenen Jahren hatte es im Zuge einer Debatte über Sexismus vermehrt Kritik an der Rolle der Frauen bei Sportveranstaltungen und Preisverleihungen gegeben. 2019 sei eine Petition gegen die Hostessen auf dem Gewinnerpodium von fast 38.000 Menschen unterzeichnet worden, hieß es in dem Bericht. Frauen seien keine Objekte und dienten nicht der Dekoration, hieß es im Text der Petition, der die Abschaffung der Hostessen forderte.

Dem Bericht zufolge ließ Prudhomme offen, ob die Hostess weiterhin dem Tagessieger einen Kuss auf die Wange geben wird. Wegen der Coronavirus-Pandemie ist die Beibehaltung der Tradition jedoch ohnehin unwahrscheinlich. Die Tour de France startet am 29. August in Nizza.

dpa