Frauen-WM 2023: Remis gegen Südkorea besiegelt deutsches Vorrunden-Aus

Im abschließenden Gruppenspiel bei der WM in Australien kam die deutsche Frauen-Nationalelf nicht über ein 1:1 gegen Südkorea hinaus. Damit ist der WM-Traum bereits nach der Vorrunde geplatzt.
Südkorea – Deutschland
Deutschlands Alexandra Popp reagiert nach einer verpassten Torchance. Foto: Sebastian Christoph Gollnow/dpa
Deutschlands Alexandra Popp reagiert nach einer verpassten Torchance. Foto: Sebastian Christoph Gollnow/dpa

Für das Team von Bundestrainerin Martina Voss-Tecklenburg stand bereits im dritten und abschließenden Gruppenspiel in Brisbane ein echtes Endspiel an. Denn durch die Niederlage gegen Kolumbien (1:2) war die DFB-Elf unter Druck. Ein Sieg musste gegen die Auswahl Südkoreas her.

Schläfriger Beginn der DFB-Elf gegen Südkorea

Ein erster Abschluss nach bereits 80 Sekunden von Stürmerin Alexandra Popp machte Hoffnung, doch bereits im Gegenzug zeigte sich, wie fragil die Defensive um Rückkehrerin Marina Hegering war. Denn nach 120 Sekunden brannte es direkt lichterloh im deutschen Strafraum. Da setzte sich die erst 16-jährige Casey Phair gegen ihre Gegenspielerin durch und Merle Frohms konnte den Ball nur mit viel Mühe an den Pfosten lenken.

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In der 6. Minute war es dann soweit. Ein wunderbarer Steckpass erreichte Cho im Zentrum, die gesamte deutsche Abwehr schlief, und die Stürmerin konnte allein auf Frohms zulaufen, behielt die Ruhe und schloss kühl zum 1:0 für Südkorea ab. Zwar war die deutsche Auswahl um eine direkte Antwort bemüht, Jule Brand (7.) und Klara Bühl (8.) verzogen aber.

Erlösender Ausgleich von Alexandra Popp

Danach wurde es ein wenig ruhiger auf dem Platz, die deutsche Elf schien etwas die Kontrolle nach einer Viertelstunde zu übernehmen. Südkorea aber blieb gefährlich, während das Team um Stürmerin Alexandra Popp immer weniger einzufallen schien.

Kurz vor Ende der ersten Hälfte gelang schließlich doch noch der Ausgleich. Nach einer erneuten Flanke auf der rechten Seite von Svenja Huth erreichte der Ball im Zentrum den Kopf von Alexandra Popp, die ihr Kopfballspiel zur Geltung brachte und zum 1:1-Ausgleich aus sieben Metern ins rechte Eck einnetzte. Mit diesem Ergebnis ging es in die Pause.

Südkorea – Deutschland

Deutschlands Alexandra Popp feiert nach ihrem Tor zum 1:1.
Foto: Sebastian Christoph Gollnow/dpa

Verhaltener Beginn in Hälfte Zwei, Popp im Pech

Nach Wiederanpfiff war die deutsche Elf vor allem darauf bedacht, nicht zu sehr ins Risiko zu gehen und erneut solche Lücken in der Defensive anzubieten, wie zu Beginn der Partie. Auf der anderen Seite brachte die DFB-Elf nicht mehr als ein paar Halbchancen zustande. Unkonzentriertheiten und Ballverluste auf beiden Seiten waren die Folge.

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Erstmals Aufregung in der zweiten Hälfte kam in der 56. Minute auf. Eine Flanke von Sara Däbritz von rechts erreichte in der Mitte zunächst Lea Schüller, die den Ball mit der Hacke auf Alexandra Popp verlängert. Die Wolfsburger Torjägerin aber stand knapp im Abseits, der Treffer wurde zurecht nicht gegeben.

Nur drei Minuten später war es erneut Alex Popp, die nach dem ersten richtig schönen Spielzug in der zweiten Hälfte wieder in der Mitte nach einer Flanke von Huth bedient wurde. Der Querbalken verhinderte diesmal allerdings die Führung für die deutsche Elf.

Deutsche Ungenauigkeiten gegen südkoreanische Defensive

In der Folge kamen die Südkoreanerinnen kaum mehr zu Entlastung, doch wirklich zwingend wurde es auch von den deutschen Spielerinnen nicht. Zu viele Ungenauigkeiten, vor allem im letzten Angriffsdrittel, machten aussichtsreiche Momente zu oft zunichte.

In der 71. Minute zeigte sich Südkorea dann mal wieder etwas deutlicher in der deutschen Hälfte. Eine Ecke von der linken Seite brachte Merle Frohms schließlich ins Schwimmen, der Ball war scharf vor das Tor getreten. Zum Glück aus deutscher Sicht fand der Ball aber keinen Abnehmer und ging so knapp am Gehäuse vorbei.

Zu wenig zielführende Angriffe der DFB-Elf

Deutschland aber brauchte einen Sieg, ein Tor war also zwingend notwendig. Es war aber Alleinunterhalterin Alexandra Popp als Einzige vorbehalten, für Gefahr vor dem Kasten der Südkoreanerinnen zu sorgen. Ein Kopfball in der 74. Minute aber war kein Problem für die Keeperin der Asiatinnen.

Mit zunehmender Dauer schwanden die Kräfte immer mehr, es waren immer weniger zielführende Angriffe der deutschen Elf zu sehen. Stattdessen beeindruckte das Team von Trainer Colin Bell mit defensiver Disziplin, das sich immer wieder in die Bälle warf oder rechtzeitig die deutschen Spielerinnen anlief und entscheidend störte.

Auch eine 16-minütige (!) Nachspielzeit änderte am Ende nichts mehr am Remis. Zwei letzte Schüsse der eingewechselten Sydney Lohmann aus 20 Metern (90.+10, 90.+12) kurz vor Abpfiff fanden den Weg nicht ins Tor. Durch den Sieg Marokkos gegen Kolumbien im Parallelspiel war das Aus der Auswahl von Martina Voss-Tecklenburg nach der Vorrunde damit besiegelt.