Finale daheim! Rhein Fire zieht nach Sieg gegen Frankfurt ins ELF Championship Game 2023 ein

Rhein Fires Traum lebt weiter: Die Düsseldorfer Footballer stehen im Finale um die ELF-Meisterschaft. Dafür mussten sie am Sonntag dreckig spielende Frankfurt aus dem Weg räumen.
Quarterback Jadrian Clark führt Rhein Fire mit überragenden Leistungen diese Saison an (Archivbild). Foto: Jonas Wicker/European League Of Football
Quarterback Jadrian Clark führt Rhein Fire mit überragenden Leistungen diese Saison an (Archivbild). Foto: Jonas Wicker/European League Of Football

Sie haben es tatsächlich geschafft: Die Düsseldorfer ELF-Footballer Rhein Fire sind dank eines 42:23-Halbfinalerfolg gegen Frankfurt Galaxy ins Championship Game 2023 eingezogen und können sich nun auf das Endspiel gegen Stuttgart Surge in der heimischen Schauinsland-Reisen-Arena am kommenden Sonntag, 24. September, freuen.

Dabei war der Finaleinzug nach einer zuvor perfekten Regular Season mit zwölf Siegen aus zwölf Spielen ganz schön harte Arbeit gegen aufopferungsvoll und teils überhart auftretenden Frankfurter. Dass es Rhein Fire vor 9858 Zuschauern mit einem Gegner zu tun kriegen dürfte, der bewusst auf die feine englische Art verzichten wird, war bereits vor dem Kickoff zu erkennen, als Galaxy für einen Eklat sorgte: Die Gäste aus Hessen weigerten sich zur deutschen Nationalhymne in der Spielfeldmitte aufzustellen, blieben stattdessen an ihrer Sideline stehen. Das Publikum quittierte die eigensinnige Aktion mit einem lauten Pfeifkonzert.

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Frankfurt ließ sich davon jedoch nicht einschüchtern, kam direkt mit dem ersten Drive der Partie per Field Goal aufs Scoreboard. Rhein Fires William Patterson reagierte eindrucksvoll und trug den anschließenden Kickoff Return zum Touchdown in die Endzone. Doch sein Big Play wurde wegen eines illegalen Holdings zurückgepfiffen. Die Rheinländer müssen den darauffolgenden ersten eigenen Drive punten. Ein Bild, das sich durch erste Quarter ziehen sollte. Am Ende des ersten Spielabschnitts stand eine überschaubarer 0:3-Rückstand für Rhein Fire zu Buche.

Schiedsrichter geben bei Rhein-Fire-Erfolg keine sichere Figur ab

Mit dem Start des zweiten Quarters gelang den Gastgebern dann sofort der erste Touchdown der Partie. Quarterback Jadrian Clark fand mit einem Pass Tight End Tim Sauerland, der sich die letzten Yards zur Endzone stark durchtankte – der Extrapunkt war ebenfalls gut; 7:3 für Rhein Fire. Nur: Galaxy machte es den Hausherren im darauffolgenden Drive gleich nach, erzielte einen Touchdown und ging mit 10:7 in Führung.

Kurz vor Ende der ersten Hälfte, beim Zwischenzeit von 13:7 zugunsten Frankfurts, sorgte eine strittige Szene für großen Unmut unter den Rhein-Fire-Fans: Wide Receiver Harlan Kwofie fing einen langen Pass von Clark, die Referees entschieden auf Incomplete Pass. Da jedoch im Football jeder potenzielle Touchdown durch eine Video Review kontrolliert wird, sahen sich die ohnehin unschlüssig und schwach auftretenden Schiedsrichter dazu gezwungen, ihre Entscheidung zurückzunehmen – Touchdown Rhein Fire!

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Die Freude auf Seiten Rhein Fires hielt nicht lange an, denn Galaxy riss sich vier Sekunden vor der Pause mit einem Field Goal die Führung wieder unter die Finger – mit einem 14:16 auf Fire-Sicht ging es in die Kabinen.

Rhein Fires Glen Toonga mit unsportlicher Aktion zu Boden gerissen

Der Pausentee sorgte nicht dafür, dass sich die Gemüter bei den Frankfurtern etwas legten. Galaxy spielte weiter hart, spielte weiter dreckig – bis hin zur Unsportlichkeit: Fires Running Back Glen Toonga wurde kurz nach Wiederbeginn an seinen Dreadlocks gezogen und so zu Boden gerissen – außer einer kurzen Rudelbildung blieb diese fragwürdige Aktion jedoch ohne Konsequenzen.

Rhein Fire ließ sich davon nicht aus dem Konzept bringen, vielmehr stachelte der Vorfall das Team von Head Coach Jim Tomsula entscheidend an. Denn direkt mit dem nächsten Play erzielte die Düsseldorfer einen Touchdown und übernahmen mit 21:16 die Führung.

Und auch Running Back Toonga gab eine sportliche Antwort: Der Brite ging einfach mal 46 Yards schnurstracks durch die Mitte – Touchdown Rhein Fire! Galaxy antwortete darauf postwendend mit einem Touchdown, sodass es mit einem Zwischenstand von 28:23 aus Rhein-Fire-Sicht ins abschließende Quarter ging.

Rushing Touchdown entscheidet das Halbfinale für Rhein Fire

Dort gehörte der erste Touchdown Rhein Fire: Wide Receiver Jannik Lörcks machte sich nach einem gefangenen Pass besonders lang und haute mit dem Ball die Endzone-Pylone um. Dank des guten Extrapunktes stand eine nun langsam komfortable 35:23-Führung zu Buche.

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Frankfurt fiel nichts mehr ein, sodass gute zweieinhalb Minuten der spielentscheidende Touchdown für Rhein Fire folge: Running Back Sergej Kendus rushte über zwei Yards in die Endzone. Nach dem guten Extrapunkt stand das Endergebnis von 42:23 fest.

Nun heißt es für Rhein Fire regenerieren und sich auf Finalgegner Stuttgart vorbereiten, den man am kommenden Sonntag, 24. September, ausschalten muss, wenn man sich den ersten ELF-Titel der Franchise-Geschichte sichern möchte.