Langeweile daheim?: Unsere Tipps für die Coronavirus-Quarantäne (Teil 2)

Es ist Herbst. Wer jetzt auch noch in die Corona-Quarantäne muss, für den ist endgültig Schluss mit Lustig. Zeit für einige Tipps gegen die Langeweile.
Foto: Shutterstock.com
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Der Regen prasselt an die Fenster, die ersten Herbststürme ziehen durch das Land, es wird immer früher dunkel und die Laune schwankt zwischen muffiger Melancholie und ratloser Langeweile. Wer dann noch in die Corona-Quarantäne muss, für den ist endgültig Schluss mit Lustig. Zeit für einige Tipps gegen die Langeweile.

Nach unserem ersten Guide für die Zeit daheim, den wir bereits im April veröffentlicht haben, wird es nun Zeit für neuen Stoff: Wir haben uns für die kalten Tage nochmal den kreativen Alu-Hut aufgesetzt und zeigen euch hier, was sich daheim so alles anstellen lässt.

Die Wohnung ausmisten

Es ist meist eine schmerzvolle Angelegenheit, sich von liebgewonnenen Gegenständen zu trennen… Tut es trotzdem! Uralte Bücher, die ihr einmal gelesen habt und die selbst der Flohmarkt nicht mehr haben will? Weg damit! Alte Socken, Hemden und Kleider im Schrank? Weg damit!

Alte Pappschachteln, Anleitungen, in die ihr nie wieder einen Blick werfen werdet, dicke Ordner mit schon damals nur peripher interessanten Ausbildungs- und Studenten-Materialien – wer einmal angefangen hat, entkernt seine heimischen Lager binnen weniger Stunden und lässt mal wieder Luft rein. Es ist ein wunderbares Gefühl, danach wieder bequem durchatmen zu können – und zugleich Platz für Neues zu schaffen.

Liebes-Schnulzen auf Netflix bingen

Weihnachten ist die Zeit der Liebe… yadda yadda yadda. Oder anders ausgedrückt: Die Menge an Schnulzen und fremdschämig romantischen Komödien auf Netflix nimmt wieder extreme Formen an. Wer darauf steht: Köpft den nächsten Schoko-Pudding, haut die Muffins in den Backofen, packt die Filzschuhe und Kuscheldecken aus! Es geht los!

Einige (zum Zeitpunkt dieser Zeilen) aktuelle Tipps: Die Serie „Dash & Lilly“ lässt euch wie ein debiler Teenager den Bildschirm angrinsen, „Emily in Paris“ kopiert erfolgreich das „Sex in the City“-Format, „Alles Gute kommt von Oben“ setzt einen Air-Force-Piloten möglichst sexy in Szene, „Holidate“ hat eine Handlung die wir hier nicht spoilern wollen (viel zu komplex!) und „Liebe garantiert“ dreht sich um eine Dating-App. 

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„Der Boden ist Lava!“ spielen

Dieses Spiel ist so populär, dass es 2020 sogar zu einem eigenen TV-Format gereicht hat – hierzulande könnt ihr euch den gleichnamigen und extrem doofen Spaß über Netflix reinziehen. Viel spaßiger ist es jedoch, es daheim nachzuspielen: Versucht doch mal von eurem Schlafzimmer in die Küche zu kommen, ohne den Boden zu berühren. Wichtig: Nur Looser lassen Teppiche als Lava-Blocker gelten. Wahre Profis hangeln sich an Regalen und Türrahmen entlang. Apropos Türrahmen… 

Türrahmen putzen

Sie gehören in jedem Haushalt zu den vernachlässigten Stellen der heimischen Pflege: Während Boden geschrubbt, Fenster (zumindest einmal im Jahr) geputzt und sogar die sagenumwobene Düsterebene im (nur scheinbar) luftleeren Raum unter der Couch (gruselig!) hin und wieder von einem Staubsauger berührt wird, gehören Türrahmen seit jeher zu den Dauernutzstellen unserer wertesten Handknochenfortsätze, die in den Jahrzehnten nur in den seltensten Fällen mal einen Lappen zu sehen bekommen.

Kurz: Zeit euren Türrahmen etwas mehr Liebe! Und wann, wenn nicht in der Corona-Quarantäne, könntet ihr dies am besten erledigen?

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Podcasts hören

Lässt sich prima mit unseren bereits genannten Tipps (Badewanne / Wohnung ausmisten) kombinieren: Die Welt der Podcasts lässt euch an so manch interessantem Gespräch teilnehmen, ohne jemals selbst den Mund aufmachen zu müssen. Geschweige denn, vor die Tür zu treten und sich eventuell mit Corona anzustecken. Tolle Sache!

Wer noch immer nicht genug von „Corona“ gehört hat, sollte es mal mit einem Profi wie Christian Drosten oder Sandra Ciesek versuchen – es macht durchaus Spaß mal waschechten „Fakten“ zuzuhören, anstelle sich täglich mit irgendwelchen Attila Hildmann Geschichten aus den Medien herumzuplagen. Hört mal rein!

Noch besser: Einfach mal wieder „träumen“, zum Beispiel vom nächsten Urlaub. Der „Reisen Reisen“ Podcast von Michael Dietz und Jochen Schliemann ist hierzu genau das Richtige und versetzt euch binnen weniger Minuten auf sonnige Inseln und fremde Länder. Wer da kein Fernweh bekommt, dem können wir auch nicht weiterhelfen.

Wer noch jungfräulich in der Welt der Podcasts unterwegs ist, sollte sich zunächst einmal die großen deutschen Highlights näher anhören: An Böhmermann & Schulz (alias „Fest & Flauschig“) führt eigentlich kein Weg vorbei, Geschmackssache dürfte das doof-quatschige aber ungemein populäre Quatsch-Format „Gemischtes Hack“ mit Felix Lobrecht und Tommi Schmitt sein.

Last but not least noch ein ganz großer Tipp für alle Krimi-Fans: Die Zeit „Verbrechen“ holen reale Fälle zurück ins Rampenlicht, beleuchtet die Opfer, Täter und Verhandlungen, sowie die übergeordnete Bedeutung des jeweiligen Falles. Vorsicht: Einige Fälle sind teilweise kaum zu ertragen und lassen euch äußerst nachdenklich zurück.

Horrorfilme gucken

Die düstere Jahreszeit schreit geradezu nach einigen muckeligen Horrorfilmen: Zum Glück ist die Auswahl bei den gängigen Streaming-Diensten groß! Ob aktuelle Horror-Serie wie „Spuk in Bly Manor“, Klassiker wie „American Horror Story“, großartige Filme wie „Conjuring“ und „The Cabin in the Woods“, oder Klassiker wie „A Nightmare on Elm Street“ und „Texas Chainsaw Massacre“ – wer da noch cool bleibt, hat eh keinen Puls mehr.

In diesem Beitrag stellen wir euch einige der coolsten Horrorfilme der letzten Jahre vor, oder ihr klickt euch einfach durch folgende Bilderstrecke:

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Bekloppte YouTube-Videos gucken

Die Auswahl an verrückten YouTube-Channels ist so groß und tiefgründig wie der Marianengraben: Andy Rehfeldt vertont Klassiker im neuen Gewandt und macht aus Pop-Songs waschechte Metal-Bretter – oder anders herum aus Metal Songs wie „Holy Wars“ von Megadeth eine Country Polka Bossanova Version.

BeyondSlowMotion zeigt euch was passiert, wenn eine Hantel auf eine Melone fällt – natürlich in Slow Motion. Aber auch die anderen Videos auf dem Kanal sind zutiefst befriedigend – auf seltsame Art und Weise.

Mit fast 15 Millionen Abonnenten sicher kein Geheimtipp, aber immer perfekt zum „mal kurz reinschauen“: FailArmy versammelt regelmäßig die coolsten Fail-Vids des Monats auf ihrem Kanal, haut jede Menge Specials raus und macht einfach gute Laune.

Egal ob Erdkunde für Profis, philosophisches Musikvideo oder russische Car-Crash-Orgie, wer in der Corona-Quarantäne sein zerebrales Zentrum auf Durchzug stellen will, der wird auf YouTube schnell fündig.

Tipp: Zum Glück gibt es auch jede Menge echt clevere YouTube-Kanäle, so wie der Wissenschaftskanal „mailab„.

Zocken!

Es ist und bleibt DER Zeitvertreib Numero Uno, auch in Deutschland: Die Gaming- und Spiele-Industrie ist einer der wenigen Wirtschaftszweige, welche von Corona deutlich profitieren konnten. Die Bosse von Nintendo wollen gar nicht mehr aufhören die Sektkorken knallen zu lassen, während sich die Nintendo Switch weltweit wie geschnitten Brot verkauft. Aber auch Sony und Microsoft dürfen sich freuen: Mit der PlayStation 5 (19. November) und der Xbox Series X (10. November) wird 7 Jahre nach Veröffentlichung der Vorgänger eine neue Konsolengeneration gestartet.

Schade: Sowohl die PlayStation 5, als auch die Xbox Series X sind online beinahe komplett ausverkauft – und im freien Handel dürfte es bis Weihnachten noch schwieriger werden, eine neue Konsole aufzutreiben.

Wer nicht unbedingt am Fernseher oder Monitor daddeln will, der kann in diesem Jahr übrigens auch wieder auf einige hervorragende, analoge Spiele zurückgreifen: Auf der SPIEL.digital wurden die neuesten Brett- und Kartenspiele vorgestellt, darunter Highlights wie das Brettspiel zu „Anno 1800“, das Spiel zum Silvesterklassiker „Dinner for One“, das Spiel des Jahres „Pictures“ und das schnell gespielte „King of 12“. 

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Eine neue Sprache lernen

Ihr träumt schon jetzt von einer Welt, in der man wieder frei reisen kann? Freut euch auf den nächsten Traumurlaub auf Teneriffa, oder den Malediven? Dann nehmt euch doch einfach jetzt mal einen Sprachführer vor die Glubscher und lernt fleißig Vokabeln! Nichts ist erfüllender, als eine neue Sprache zu lernen – und im Urlaub vor Ort dann auch noch passend anwenden zu können.

Also, ab mit euch Vokabeln büffeln! Noch besser: Ihr wohnt zusammen mit Familie, Kommilitonen oder sprachbegabten Haustieren? Dann lernt nicht im Stillen, sondern plappert am besten den ganzen Tag drauf los und bindet eure heimischen Kontakte mit ins Lernen ein!

Mit Drohnen die Nachbarn nerven

Nachwuchsregisseure in Spe geben sich längst nicht mehr mit schnöden Camcordern zufrieden: Eine Drohne muss ins Haus, spätestens um das nächste Urlaubsdomizil auch mal von ganz weit oben ins rechte Licht rücken zu können!

Auf die Corona-Quarantäne umfunktioniert, dürft ihr mit drohnen endlich mal wieder frische Luft schnuppern: Schaut bei den Nachbarn vorbei, überprüft eure Dachgiebel auf Vollständigkeit oder stattet den nervigen Nachbars Hunden einen Besuch ab. So lernt ihr eure eigene Nachbarschaft mal aus einer ganz anderen Perspektive kennen!

Natürlich sind Drohnen nicht billig, dennoch fliegen brauchbare Modelle schon für 150 bis 250 Euro in euer Haus. Richtig spaßig wird es dann im Rahmen von 500 bis 1.000 Euro – wohl dem, der vorher mit einer günstigeren Drohne üben durfte: Sollte so ein teures Teil mal im nächsten Gartenteich landen, ist das Geschrei groß!

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Puzzeln bis der Arzt kommt

Puzzle-Fans wissen: Ein wahres Puzzle beginnt erst ab 1.000 Teile aufwärts! Oder dürfen es gar 2.000 Teile sein? Eurem Drang kleine Teile zu sortieren und anschließend fein säuberlich zusammen zu frickeln sind keine Grenzen gesetzt!

Genauso endlos ist die Motivwahl – vom Marvel-Puzzle bis zum kitschigen Sonnenuntergang am Meer, von Kunst bis krasse Karren könnt ihr euch so ziemlich alles zusammenpuzzeln, was ihr euch nur vorstellen könnt. Schön: Der Kosten-Nutzen-Faktor ist bei fast allen Puzzles extrem hoch.

Abseits vom für ganz ruhige Finger benötigten 3D-Puzzle, gibt es übrigens noch eine weitere Alternative, welche sich in den letzten Monaten zunehmender Popularität erfreut: Das „Krimi“ oder „Escape Room“ Puzzle. KOSMOS vertreibt beispielsweise ein Krimi-Puzzle im „Die drei ???“-Universum (ca. 15 Euro), Ravensburger hat diverse „EXIT“-Puzzle (ca. 8 Euro) im Programm.

Übrigens: Auf vielen bekannten Foto- und Leinwand-Seiten könnt ihr euer Lieblingsmotiv mittlerweile auch als Puzzle drucken lassen. So hat die Arbeit am Ende wenigstens auch einen Sinn, wenn ihr das Ding stolz im Rahmen an die Wand packen könnt.

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Mit Lego spielen

Will einfach nicht alt werden: Lego ist gekommen, um zu bleiben. Egal ob als Mega-Hightech-Baukasten für Jungs mit Ingenieurs- und Maschinentechnik-Fetisch, ob für kleine Kinderhände in Form von Duplo, oder quer verteilt durch alle Altersklassen mit großen Franchise-Abbildungen wie Harry Potter, Marvel oder zuletzt sogar Super Mario. Übrigens: Wer sich vor Ort ein Bild von den tollen Teilen machen will, sollte am besten mal in einem Lego-Shop vorbeischauen. Die Läden sprießen aktuell überall in Deutschland aus dem Boden.

Profi-Tipp: Lego NIE zum OVP kaufen, außer ihr seid wirklich scharf drauf. 20 Prozent Preisreduzierung gelten unter Lego-Fans als „Normalpreis“, erst über 20 Prozent kann von einem „Schnäppchen“ geredet werden. Lasst euch beim nächsten Einkauf also nicht reinlegen!