Viersen: Kosten die Stadt Urin-Schäden zehntausende Euro?

Urin-Problem in Viersen! Deswegen muss die Stadt nun tief in die Tasche greifen und es wird vorerst wohl dunkler auf den Straßen.
Straßenlaterne
Eine Straßenlaterne im Einsatz am Abend (Symbolbild). Foto: Michael Reichel/dpa
Eine Straßenlaterne im Einsatz am Abend (Symbolbild). Foto: Michael Reichel/dpa

Umfangreiche Arbeiten in Viersen: Die NRW-Stadt wird in den kommenden Wochen über 100 Laternenmasten abbauen und durch neue ersetzen. Zu dem Schritt wurde die Stadt aus Sicherheitsgründen gezwungen. Der Grund ist ziemlich kurios – das Aluminium wurde durch Urin beschädigt.

Wie die „Rheinische Post“ berichtet, steht nach der ersten Überprüfung der Masten im Raume, dass 118 von 434 Exemplare ausgetauscht werden muss. Bei den beschädigten Laternen wurde eine Korrosion, also ein Zerfressen des verwendeten Materials, festgestellt. Dieses ist auf Urin zurückzuführen.

Viersen: Urin beschädigt die Laternen aus Aluminium

Aktuell setzt die Stadt noch auf Aluminiumlaternen. In Zukunft sollen diese dann aber durch Masten aus Stahl ersetzt werden. Dabei gibt es aber auch Probleme: „Leider gibt es zurzeit enorme Lieferengpässe für den Ersatz aus Stahl. Es ist daher nicht absehbar, wann die Laternen wieder in Betrieb gehen können“, erklärt Frank Schliffke, Sprecher der Stadt, der „RP“.

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Abmontiert werden die alten Laternen aber trotzdem schon. In der Zwischenzeit dürfte es an der ein oder anderen Stelle in Viersen deutlich dunkler werden. Allerdings ist es aber notwendig, dass die Arbeiten möglichst zeitnah vorgenommen werden. Denn dadurch, dass die Masten nicht mehr als standsicher gelten, stellen sie ein Sicherheitsrisiko dar.

Eigentlich sollten die Laternen noch über zehn Jahre halten

Grund für den problematischen Zustand der Masten ist aber nicht, dass sie einfach schon zu alt sind. Vor 17 Jahren wurden die Masten installiert, als Laufzeit sind wiederum 30 Jahre angegeben. Urin, in erster Linie von Hunden, ist die Ursache für den schlechten Zustand vieler Masten.

Vor einigen Wochen sei ein erster Mast umgeknickt, daraufhin haben Stadt und Sicherheitsexperten erste Untersuchungen vorgenommen. Dabei war aufgefallen, dass dieselben Probleme, die bei dem abgeknickten Mast zu sehen waren, auch bei vielen weiteren Masten zu sehen waren.

Für jeden neuen Mast kalkuliert die Stadt nach eigener Aussage mit Kosten von 200 bis 300 Euro – dazu kommt die Montage. Bei 118 Masten belaufen sich die Kosten auf mindestens 23.000 Euro. Möglicherweise kommen aber noch weitere Masten hinzu, die nicht mehr als sicher angesehen werden. In dieser Hinsicht laufen weitere Untersuchungen. Für die Stadt ist das Urin-Problem in Viersen also ein teures Vergnügen.