Regen in NRW: 2023 könnte das nasseste Jahr seit 1881 werden

Vor allem im März, August und Oktober regnete es besonders viel: 2023 könnte zum neuen Regen-Spitzenjahr in NRW werden. Mit dem Klimawandel hat das aber wohl nichts zu tun.
Düsseldorf: Eine Frau läuft im Regen durch die Düsseldorfer Innenstadt. Foto: Linda Henrich/dpa
Düsseldorf: Eine Frau läuft im Regen durch die Düsseldorfer Innenstadt. Foto: Linda Henrich/dpa

Dieses Jahr ist für Nordrhein-Westfalen möglicherweise rekordverdächtig – zumindest was den Regen angeht: So könnte 2023 das niederschlagsreichste Jahr seit Beginn der Aufzeichnungen im Jahr 1881 werden. Ausschlaggebend sei der Dezember: „Der Rekord ist in Reichweite. Wenn es im Dezember überdurchschnittlich viel regnet, haben wir einen neuen Spitzenwert“, sagte der Meteorologe und Klimafachmann beim Deutschen Wetterdienst in Essen, Thomas Kesseler-Lauterkorn, der Deutschen Presse-Agentur.

Mit dem Klimawandel bringt Kesseler-Lauterkorn die hohen Niederschlagswerte nicht in Zusammenhang. „Das ist ein Ausreißer-Jahr nach oben, liegt aber immer noch in der normalen Schwankungsbreite.“

So viel Regen ist in NRW seit dem Jahresbeginn gefallen

Von Jahresbeginn bis zum 27.11. einschließlich seien im NRW-weiten Mittel bereits 1032 Liter Regen pro Quadratmeter gefallen – weit mehr als normalerweise im gesamten Jahr (durchschnittlich 870 Liter im Mittel 1991-2020).

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Der bisherige NRW-Rekord stammt aus dem Jahr 1966 mit 1138,2 Litern – also gut 100 Liter mehr als in diesem Jahr bisher gefallen sind. Dass es im Dezember noch so viel regnet, sei aber durchaus möglich, sagte Kesseler-Lauterkorn.

In diesen Regionen in NRW ist besonders viel Regel gefallen

Besonders nass war es nach den Beobachtungen des Wetterkundlers im Bergischen und im Sauerland sowie am nördlichen Niederrhein. So fielen in der Wetterstation Meinerzhagen im Westen des Sauerlands bis Ende November fast 1800 Liter pro Quadratmeter – bei einem langjährigen Mittel an der Station von 1361 Litern. Wesel und Dinslaken am Niederrhein verzeichneten mit 1071 Litern pro Quadratmeter fast 40 Prozent mehr Regen als im langjährigen Mittel zwischen 1991 und 2020.

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In den Talsperren ist trotz des Dauerregens noch ausreichend Platz, wie ein Sprecher des Ruhrverbands versicherte. Derzeit (Stand 28.11.) sind die acht Talsperrren des Verbandes, die rund 4,6 Millionen Menschen im Ruhrgebiet mit Wasser versorgen, noch rund 17 Prozent vom sogenannten Vollstau entfernt. «Das liegt alles im normalen Bereich für die Jahreszeit», sagte ein Sprecher des Ruhrverbandes. Der Wasserverband Eifel-Rur hatte zu Wochenbeginn bekanntgegeben, dass er etwas mehr Wasser aus seinen Talsperren in die Flüsse abgibt, um Hochwasserschutzraum in den Talsperren freizuhalten.

dpa