NRW sperrt sich gegen Freigabe von Cannabis: Gesundheitsminister gegen Legalisierung

Im nordrhein-westfälischen Gesundheitsministerium regt sich Widerstand gegen die geplante Cannabis-Legalisierung. Argumentiert wird mit den Gefahren für Jugendliche.
Medizinisches Cannabis
Foto: Arne Immanuel Bänsch/dpa
Foto: Arne Immanuel Bänsch/dpa

Die Bundesregierung hat sich bereits auf Eckpunkte zur Cannabislegalisierung geeinigt. Nun dürfen sich bundesweit Städte und Kommunen als Modellregionen bewerben. Und der Andrang in Nordrhein-Westfalen ist groß.

Denn wie die „Rheinische Post“ berichtet, wollen immer mehr Städte Modellregion werden. Münster, Dortmund, Düsseldorf oder Köln – viele Städte haben sich bereits positiv gegenüber einer möglichen Öffnung für den Verkauf von Cannabis gezeigt und sehen offenbar eine Menge Potenzial.

Cannabis-Legalisierung in NRW: Bund gegen Gesundheitsministerium des Landes

Sehr zum Verdruss von NRW-Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann (CDU) und dem Chef der Ärztekammer Nordrhein Rudolf Henke. Ginge es nach diesen beiden, würde es keine Freigabe von Cannabis in NRW geben. Laut Henke würde dem Schwarzmarkt nicht das Wasser abgegraben werden, das Gesundheitsministerium argumentiert mit Gefahren, wie etwa Hirnschädigungen bei jungen Erwachsenen.

Damit stehen der Gesundheitsminister und der Ärztekammerchef im klaren Widerspruch zum Bund. Denn dieser will die Legalisierung in zwei Schritten voranbringen. Zunächst soll der Anbau in „Cannabis Social Clubs“ erlaubt werden. Im zweiten Schritt sollen dann Geschäfte in den Modellregionen an private Konsumenten verkaufen dürfen.

Sollte sich das Gesundheitsministerium in Nordrhein-Westfalen am Ende durchsetzen, würden die Städte als Modellregionen kippen. Für den Herbst 2023 ist ein Gesetzentwurf angekündigt. So lange müssen sich alle Gegner und Befürworter zunächst noch gedulden.