Vergünstigtes 49-Euro-Ticket für Schüler: Einführung zum Februar möglich

Anders als in vielen anderen Städten in NRW wurde Köln zum neuen Schuljahr kein vergünstigtes 49-Euro-Ticket für Schüler angeboten. Ende Oktober soll der Stadtrat jedoch erneut über das Thema entscheiden.
KVB Stadtbahnen Kölner Verkehrsbetriebe
Die Stadtbahnen der Kölner Verkehrs-Betreibe (KVB). Foto: Ms Jane Campbell/shutterstock
Die Stadtbahnen der Kölner Verkehrs-Betreibe (KVB). Foto: Ms Jane Campbell/shutterstock

Zahlreiche Städte in NRW bieten seit dem 1. August ein vergünstigtes Deutschlandticket für Schüler an. In Städten wie Düsseldorf, Neuss, Krefeld, Essen und Duisburg können Schulgänger für 29 Euro statt den sonst monatlich zu zahlenden 49 Euro bundesweit alle Busse, Straßenbahnen, Stadt- und U-Bahnen sowie S-Bahnen und Regionalbahnen nutzen. Für Schulkinder aus Köln gab es diese Möglichkeit zum Beginn des Schuljahres jedoch nicht.

Stattdessen gab es für alle, die mit dem öffentlichen Nahverkehr zur Schule fahren, weiterhin das reguläre Schülerticket. Diejenigen, die ein 49-Euro-Ticket haben möchten, müssen aus eigener Tasche bezahlen. Zudem wurden Eltern von nicht freifahrtberechtigten Schülern erst kurz vor dem Beginn der Ferien darüber informiert, dass das reguläre VRS-Schülerticket in Köln ab dem neuen Schuljahr 25,30 Euro kosten wird. Bisher hatte dieses 23,50 Euro pro Monat gekostet.

Kein vergünstigtes 49-Euro-Ticket: Enttäuschung bei Kölner Schülern

Für viele Schüler und deren Eltern zog die Nachricht große Ernüchterung mit sich. Schließlich hatte das Land Nordrhein-Westfalen noch Anfang Juni Schulträgern die Möglichkeit gegeben, im neuen Schuljahr ein deutschlandweit gültiges Schülerticket anzubieten. So hätten auch Schüler von der günstigen Mobilität profitieren können. Kommunen konnten jedoch selbst entscheiden, ob sie das 49-Euro-Ticket in vergünstigter Form anbieten oder nicht.

>>Handydaten verraten es: So wirkt sich das 49-Euro-Ticket auf den Verkehr aus<<

Lediglich zehn Kölner Privatschulen würden laut dem „Kölner Stadtanzeiger“ ihrer Schülerschaft das Deutschlandticket für 29 Euro anbieten. Schüler an städtischen Schulen gingen hingegen leer aus.

Kommt das vergünstigte 49-Euro-Ticket doch noch für Schüler in Köln?

Auf Anfrage der Zeitung erklärte die Stadt Köln, dass sie noch dabei sei, eine Umstellung der Schülertickets auf das Deutschlandticket ab der Sekundarstufe I zu prüfen. Die damit verbundenen finanziellen Auswirkungen würden in Abwägung zu den Vorteilen wie deutschlandweite Fahrten und Unterstützung der Verkehrswende „aktuell intensiv betrachtet“, heißt es.

Nach Angaben des „Kölner Stadtanzeigers“ werde die Stadt eine Entscheidung zur Einführung des vergünstigten Tickets „voraussichtlich im Herbst 2023“ treffen. Ein Termin für die Verhandlungen steht nun fest: Am 26. Oktober soll der Kölner Stadtrat über die Diskussion entscheiden. Frühestens zum Februar 2024 könnten Schüler dann endlich vom Deutschlandticket profitieren.

>>49-Euro-Ticket: Studenten, Arbeitnehmer, Senioren – für wen gilt was in NRW?<<

Dass Kölns Schülerschaft aktuell nicht mit dem 49-Euro-Ticket fahren kann, liege vor allem daran, dass die Umstellung hier deutlich komplizierter sei als in anderen Städten. So sei das Schülerticket mit seinen 25,30 Euro günstiger als das subventionierte Deutschlandticket für 29 Euro. Zudem kann mit dem Schülerticket ab 19 Uhr ein Fahrrad in Bus oder Bahn mitgenommen werden. Mit dem 49-Euro-Ticket würde dieser Vorteil entfallen. Mit dem Deutschlandticket würden Schüler jedoch die Möglichkeit erhalten, den Regionalverkehr bundesweit zu nutzen und wären nicht mehr nur auf die Busse und Bahnen des VRS-Gebietes angewiesen.