Nach Demo am Heumarkt: Zwei weitere Kundgebungen gegen Rechts angemeldet

In Köln wurde am Dienstagabend gegen die AfD demonstriert. Bei der friedlichen Demo kamen über 10.000 Menschen am Heumarkt zusammen. Jetzt wurden zwei weitere Kundgebungen angekündigt.
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Demonstranten stehen auf dem Heumarkt in Köln. Foto: Oliver Berg/dpa
Demonstranten stehen auf dem Heumarkt in Köln. Foto: Oliver Berg/dpa

In Köln kamen am Dienstagabend mehr als 10.000 Menschen bei einer Demonstration gegen die AfD zusammen. Der Andrang war groß, die Seitenstraßen zum Heumarkt waren überfüllt. Die Gegend sei „komplett ausgelastet“, sagte ein Polizeisprecher. Die Polizei schätzte die Teilnehmerzahl auf „mehrere zehntausend“. Die Stimmung sei „durchweg friedlich“.

Köln steht auf gegen Rechts

Ein dpa-Reporter vor Ort berichtete ebenfalls von einer friedlichen Stimmung. Es gab Live-Musik, zudem schwenkten Teilnehmer EU- und Regenbogen-Fahnen. Auf den Plakaten der Demonstranten standen Slogans wie „Wir sind bunt! Wir sind mehr!“, „AfD – Wegbereiter des Faschismus“ und „Nazis essen heimlich Döner“. Es wurde gefordert, ein Verbot der Partei zu prüfen. Außerdem betonten die Teilnehmer, dass die Demokratie wehrhaft sei.

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Anlass für die Demonstration war das kürzlich bekannt gewordene Rechten-Treffen in einer Villa in Potsdam. Dabei hatte der frühere Kopf der rechtsextremen Identitären Bewegung in Österreich, Martin Sellner, im vergangenen November nach eigenen Angaben über „Remigration“ gesprochen. Damit meinen Rechtsextreme in der Regel, dass eine große Zahl Menschen ausländischer Herkunft das Land verlassen soll – auch unter Zwang. Als Reaktion darauf hatte es bereits am Wochenende bundesweit mehrere Demonstrationen gegeben.

Zwei weitere Demos gegen Rechts in Köln geplant

Und: Nach dem Mega-Erfolg der ersten Demo am Dienstag, sind der Polizei Köln gleich zwei weitere angekündigt worden. Am Sonntag (21. Januar) ziehen erneut Menschen auf die Straßen, um gegen Rechtsradikale zu protestieren – am Albertus-Magnus-Platz an der Universität Köln und am Alter Markt. Bei der Demo an der Uni handelt es sich um einen Demozug, die Teilnehmer wollen dabei in Richtung Innenstadt ziehen, wie „24Rhein“ berichtet. Bei der Demo am Alter Markt handele es sich laut dem Portal um eine Standkundgebung. Aktuell seien pro Veranstaltung 1000 Teilnehmer angemeldet.

  • Demo am Albertus-Magnus-Platz: Von der Kölner Uni zieht die Demo in Richtung Innenstadt. Start ist um 11.15 Uhr.
  • Demo auf dem Alter Markt: Die Kundgebung in der Altstadt beginnt um 12 Uhr.

Köln: Karnevalsbands werben für Demos gegen Rechts

Auch kölsche Karnevalsbands positionieren sich gegen Rechts – allen voran Brings. Auf Instagram postet die Band ein Statement: „Liebe Menschen, die wir euch jetzt brauchen. Während wir alle durch die wilde Buntheit der Stadt fliegen, braut sich vor unser aller Augen etwas Dunkles zusammen.“

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Und weiter: „Wir wollen das nicht schweigend hinnehmen. Am Sonntag, dem 21. Januar, werden wir alle auch Gesicht zeigen und bei der Demo dabei sein. Mit euch. Gegen das Dunkle, was da heranwächst.“ Auch Cat Ballou, Kasalla, die Bläck Fööss und die Paveier rufen zur Demo auf.

dpa