Sommerferien in NRW: Verregnetes Finale und hoher Andrang auf Allwetter-Angebote

NRW geht baden – aber leider nicht so, wie es sich für den Sommer eigentlich gehört. Bei 20 Grad und Schauern zieht es weniger Menschen in den Ferien nach draußen in die Freibäder, Eisdielen und Cafés. Dafür freuen sich die Betreiber von Indoor-Angeboten.
Planetarium Bochum
Besucher im Planetarium Bochum betrachten den Livestream der totalen Mondfinsternis mit dem sogenannten "Blutmond". Foto: Christophe Gateau/dpa
Besucher im Planetarium Bochum betrachten den Livestream der totalen Mondfinsternis mit dem sogenannten "Blutmond". Foto: Christophe Gateau/dpa

Der Hochsommer macht weiter Pause: Auch in den letzten Tagen der Sommerferien müssen sich die Menschen in Nordrhein-Westfalen auf wechselhaftes Wetter einstellen. Der Wetterumschwung ändert die Ferienpläne vieler Familien – statt Freibad und Eisdiele sind vor allem wetterunabhängige Ausflugsziele beliebt.

Als überdachte Attraktion verzeichnet etwa das Planetarium Bochum einen höheren Besucherandrang. „Es ist richtig voll“, sagte Direktorin Susanne Hüttemeister der Deutschen Presse-Agentur. In den vergangenen Tagen hätten sich viele Vorführungen noch kurzfristig ausverkauft. „Man sollte sich also auf jeden Fall vorher online um Tickets bemühen“, sagte sie. Sonst bestehe die Gefahr, die Wunsch-Veranstaltung zu verpassen.

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Onlinebuchungen empfiehlt auch Martin Lind, Leiter des Aquariums Sea Life in Oberhausen. „Wir sind jeden Tag ausgebucht, seit das Wetter umgeschlagen ist“, berichtete er. In der ersten Hälfte der Sommerferien seien oft noch Karten an der Tageskasse verfügbar gewesen, das habe sich nun geändert. „Für uns ist das natürlich super, gerade nach der Corona-Zeit.“ Noch bis zum Ende der Sommerferien bietet das Aquarium ein „Meerjungfrauen-Abenteuer“ für Kinder an. Animierte Meerjungfrauen vermitteln dabei Wissen über die Unterwassertiere.

Im Allwetterzoo in Münster sei aktuell besonders die im Juni neu eröffnete Tropenhalle gefragt, sagte Sprecher Jan Ruch. „Die Besucherzahlen haben in der letzten Woche noch mal angezogen.“ Zu den überdachten Attraktionen im Zoo gehöre etwa auch die Fütterung der Elefanten und die Robbenshow. Aber auch draußen gebe es trotz Regen genug zu sehen. „Solange es nicht stürmt, sind auch die Pinguine jeden Tag unterwegs.“ In der Sommersaison spazieren einmal täglich Tierpfleger mit den Brillenpinguinen über die Besucherwege.

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Eisdielen und Freibäder in NRW kämpfen mit dem Sommer 2023

Einen Dämpfer hat das regnerische Wetter dagegen den Eisdielen verpasst. Normalerweise seien zwei Wochen Regen kein größeres Problem, sagte ein Sprecher der „Nordmann’s“-Eisdielen in der Düsseldorfer Innenstadt und Düsseldorf-Oberkassel. In diesem Jahr sei die Saison allerdings schon spät gestartet, was die Branche zusätzlich belaste. „Wir hatten sieben Monate Winter.“

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Viele Eisdielen hätten finanziell sowieso noch mit den Nachwirkungen der Corona-Pandemie zu kämpfen. „Und bei unter 20 Grad und Regen kommt jetzt natürlich keiner.“ Auch wegen des Personalmangels sei es deswegen teils nötig, die Öffnungszeiten zu verkürzen. In der wetterabhängigen Branche könne sich die Situation aber schnell wieder ändern, wenn die Sonne herauskomme. Man hoffe jetzt, dass der Sommer noch nicht ganz vorbei sei.

Auch viele Schwimmer dürfte es in den letzten Ferientagen eher ins Hallenbad als ins Außenbecken ziehen. Die Besucherzahlen in den Freibädern, gerade in den Sommerferien, lägen bislang wetterbedingt hinter den Erwartungen, teilte Jascha Dröge, Sprecher der Bochumer Wasserwelten, mit. Bis zum 26. Juli seien 105.000 Besucher in den Bochumer Freibädern gezählt worden. In der Freibadsaison 2019, vor Beginn der Corona-Pandemie, seien es bis zum 31. Juli rund 123.000 Besucher gewesen. „Mit der Anzahl der Badegäste in den Hallenbädern kann der wetterbedingte Besucherrückgang in den Freibädern nicht kompensiert werden.“

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Die Freibadsaison sei durch das Wetter vermiest worden, teilte auch die Solinger Bädergesellschaft mit. Das Freibad Heide in Solingen hätten in den vergangenen zehn Tagen im Schnitt täglich 27 Gäste besucht. An heißen Sommertagen seien es bis zu 2400 Badegäste pro Tag. Aus diesem Grund werde das Freibad vorerst für eine Woche geschlossen.

dpa