Ruhrpott-Stadt droht mit rechtlichen Schritten: Essen will Düsseldorf neues Museum wegschnappen

Düsseldorf soll Heimstätte des Deutsches Fotoinstitut werden. Doch der Stadt Essen passt das gar nicht. Sie will die Vergabe des Standortes jetzt rechtlich prüfen lassen.
Landgericht Essen
Foto: Bernd Thissen/dpa +++ dpa-Bildfunk +++
Foto: Bernd Thissen/dpa +++ dpa-Bildfunk +++

Streit um das geplante Deutsche Fotoinstitut: Die Stadt Essen lässt die Vergabe des Instituts nach Düsseldorf rechtlich überprüfen. Das teilte die Stadt am Mittwoch (22. März) mit. Essen hatte sich ebenfalls für das Institut beworben, auf die fotografische Expertise des Essener Museums Folkwang verwiesen und am Welterbe Zollverein einen möglichen Standort angeboten.

Obwohl eine von der früheren Kulturstaatsministerin Monika Grütters (CDU) einberufene Expertenkommission Essen favorisiert hatte, hatte der Haushaltsausschuss des Bundestages im November vergangenen Jahres eine Entscheidung für finanzielle Ausstattung des geplanten Instituts und die Vergabe nach Düsseldorf getroffen.

Essen wehrt sich gegen Düsseldorfer Standort

Ein Staatsrechtler werde diese Entscheidung auf Wunsch des Essener Oberbürgermeisters Thomas Kufen (CDU) „rechtlich überprüfen“, teilte die Stadt mit. Geplant sei zunächst eine Ersteinschätzung, die nach Ostern vorliegen solle. Dann werde die Stadt über die Beauftragung eines vertieften Gutachtens entscheiden.

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In Essen war die Entscheidung pro Düsseldorf auf starke Kritik getroffen – unter anderem auch, weil sich die Konstituierung der Gründungskommission dort hinzieht und die Landeshauptstadt bisher keinen möglichen Standort für das Institut präsentiert hat.

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In der auch Bundesinstitut für Fotografie genannten Einrichtung sollen Nachlässe von Fotografen gesammelt, Forschung zu Restaurierung und Konservierung vorangetrieben sowie Ausstellungen, Publikationen und Veranstaltungen organisiert werden.

dpa