Rätselhafte Leine mit Schuhen an der Düsseldorfer Rheinpromenade: Wer steckt dahinter?
Hoch in der Luft, in direkter Nähe zum Düsseldorfer Rheinufer, baumeln gerade jede Menge Schuhpaare und sorgen für Rätselraten bei den vorbeikommenden Spaziergängern, Fahrradfahrern und Joggern. Wer macht sowas? Und warum?
Sechs provisorische Lichtmasten stehen an der Rheinuferpromenade, in direkter Nähe zum unterirdischen Museum „KiT“ (Kunst im Tunnel) und dem Apollo Varieté Theater. Eigentlich sollen die Masten dafür sorgen, Personenansammlungen zu verhindern, die sich hier gerne im Schutz der Nacht treffen. Doch jetzt schmücken jede Menge Schuhe die Stromleitungen zwischen den Masten – eine Protestaktion also?
Tatsächlich tappt die Stadt trotz der Scheinwerfer weiterhin im Dunkeln. Wer genau hinter der Aktion steckt, ist unbekannt. Auch ein künstlerischer oder politischer Hintergrund wurde bereits angenommen, schließlich ist das für zeitgenössische Kunst bekannte „KiT“-Museum nicht weit. Wahrscheinlicher erscheint da die Vermutung, dass die lokale Skaterszene daran beteiligt sein könnte, die in dem Bereich oft unterwegs ist. Laut einem Bericht der „Rheinischen Post“ untersucht die Stadt übrigens aktuell, ob es sich bei der Aktion um eine Ordnungswidrigkeit handelt.
„Shoefiti“: weltweites Phänomen
Eines ist bereits klar: Schuhe an Stromleitungen sind ein weltweites Phänomen, die Tradition dahinter hört auf Titel wie „Shoefiti“ oder einfach „Shoe Tossing“. Einige Theorien gehen davon aus, dass der Brauch einen militärischen Hintergrund hat: Hier wurden Militärstiefel orange angemalt und dann als Übergangsritus an Kabel geschmissen. In Schottland hingegen hängten Männer ihre Schuhe vor das Fenster, um den Verlust ihrer Unschuld zu kennzeichnen. Und in den Vereinigten Staaten markierten die Gangs in den Stadtteilen meist Drogengebiete mit von Kabeln hängenden Schuhen.
![Rheinufer Düsseldorf Schuhe an Leine](https://www.tonight.de/media/2022/02/schuhe-leine-rhein-duesseldorf-465x310.jpg)
Rätselraten am Düsseldorfer Rheinufer: Warum hängen hier eigentlich Schuhe in der Luft? Foto: Roberto Pfeil/dpa
Mittlerweile ist das „Shoefiti“-Phänomen auch in Deutschland angekommen: Bereits seit 2005 hängen beispielsweise Schuhe an den Leinen auf der Norderstraße in Flensburg, hier sind sie ein beliebtes Foto-Motiv. Auch Berlin gilt als Hochburg für Schuh-Werfer. Hierzulande ist der Schuhwurf meist mit der Skater-Szene verbunden und verfolgt eher selten „größere“ Ziele.
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