Düsseldorf setzt neue Denkmäler: Oberkasseler Brücke und Rheinkniebrücke

Nach der Theodor-Heuss-Brücke sollen sich jetzt auch die Oberkasseler Brücke und die Rheinkniebrücke in Düsseldorf über einen Eintrag in die Denkmalliste freuen.
Düsseldorf Wetter Sonne Rheinkniebrücke
Menschen laufen bei Sonnenuntergang über die Rheinkniebrücke in Düsseldorf. Foto: Marcel Kusch/dpa
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Menschen laufen bei Sonnenuntergang über die Rheinkniebrücke in Düsseldorf. Foto: Marcel Kusch/dpa

Das Amt für Denkmalpflege im Rheinland hat den Eintrag für die Rheinkniebrücke und die Oberkasseler Brücke in die Denkmalliste beantragt. Falls der Antrag angenommen werden sollte, wären alle drei großen Rheinbrücken in Düsseldorf unter Denkmalschutz gestellt.

In Betrieb genommen wurde die Rheinkniebrücke im Jahr 1969, die Oberkasseler Brücke am 30. April 1976 – dabei ist letztere eigentlich viel älter und datiert weit zurück bis auf den 12. November 1898. Damals befand sich die Brücke allerdings noch an anderer Stelle:  In einer spektakulären Brückenversetzung wurde der komplette Oberbau samt Pylon und Schrägseilen, also rund 12.500 Tonnen Gewicht, um knapp 50 Meter stromabwärts an die heutige Stelle gezogen. Der U-Bahnhof Tonhalle/Ehrenhof wurde Ende der 80er Jahre gebaut, die Düsseldorfer Stadtbahn nahm am 6. August 1988 ihren Betrieb auf der Oberkasseler Brücke auf.

Mit dem Eintrag in die Denkmalliste will das LVR-Amt nun die Bedeutung der gesamten „Düsseldorfer Brückenfamilie“ würdigen. „In Düsseldorf entstand eine Art Mustersammlung für die besonders filigranen Schrägseilbrücken modernster Bauart, die es in dieser Größe bis dato nicht gegeben hatte“, sagt der wissenschaftliche Referent für Technikdenkmäler des Amtes, Ralf Liptau: „Das ist international wahrgenommen worden, die Düsseldorfer Brücken waren vorbildgebend für noch weit größere Brückenbauprojekte weltweit.“

Welchen Einfluss der Denkmalschutz auf zukünftige Sanierungsarbeiten hat, kann noch nicht genau abgeschätzt werden. Sicher ist aber: Es muss möglichst viel Substanz erhalten bleiben. Dennoch geht es beim Antrag nicht darum zukünftige Sanierungen zu blockieren. Ganz im Gegenteil: Als wichtigste Verkehrsadern der Stadt werden die Brücke um weitere Sanierungen nicht umher kommen.