Premiere des Pur-Musicals in Düsseldorf: Mit Gänsehaut im „Abenteuerland“

Das Musical "Abenteuerland" mit den Liedern der Band Pur feierte am 22. Oktober Weltpremiere im Capitol in Düsseldorf. Unsere Autorin Lena bezeichnet sich selbst als Millennial-Pur-Fan und war sehr gespannt auf den Abend. Wie ihr die Aufführung gefiel und was sie besonders überrascht hat, erfahrt ihr hier.
PUR-Musical "Abenteuerland"
Musicaldarsteller stehen bei einer Pressevorführung des PUR-Musicals "Abenteuerland" im Capitol Theater in Düsseldorf auf der Bühne. Foto: Rolf Vennenbernd/dpa
PUR-Musical "Abenteuerland"
Musicaldarsteller stehen bei einer Pressevorführung des PUR-Musicals "Abenteuerland" im Capitol Theater in Düsseldorf auf der Bühne. Foto: Rolf Vennenbernd/dpa

Zahlreiche Gäste – darunter auch mehrere Prominente – feierten die Premiere der Musicals „Abenteuerland“ im Düsseldorfer Capitol-Theater. Ebenfalls vor Ort war unsere Autorin Lena – ein großer Pur-Fan mit vielen Erwartungen an den Abend. Im Gegensatz zu ihrer Begleitung, die bislang keinen blassen Schimmer von der Musik hatte.

„Abenteuerland“-Stimmung im Düsseldorfer Capitol-Theater

Der Boden vibriert. Die Zuschauer hinter mir können die Füße einfach nicht stillhalten. Links vor mir wippt und schwankt es ebenfalls – zuerst noch ein wenig verschämt, im Laufe der Zeit aber immer stärker und offener. Und rechts vor mir rastet eine Frau von Anfang an komplett aus: Aus vollem Hals singt sie mit, die Hände erhoben. Immer wieder steht sie auf, um zu tanzen, zu klatschen, zu genießen. Szenen, die ich so zuletzt im Kino beim Konzertfilm von Taylor Swifts „Eras Tour“ erlebt habe. Aber noch nie in einem Musical (und ich war schon bei einigen). Das sind sie: die Pur-Vibes. Das ist die „Abenteuerland“-Stimmung, die ich von den Pur-Konzerten kenne. Und jetzt ist sie im Düsseldorfer Capitol-Theater angekommen.

Und sie steckt nicht nur mich als begeisterten Pur-Fan an, sondern auch meine Begleitung: Ana, 23 Jahre alt. Und eigentlich vor allem mir zuliebe da. Eigentlich. Denn mit jedem Song wird ihr Lächeln ein kleines bisschen breiter. Weil es einfach ein tolles Gefühl ist, an diesem Abend so viele Menschen um sich herum zu sehen, die in der Musik aufgehen, strahlen, ihren Spaß haben.

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Überraschenderweise sind es im ersten Akt nicht nur die Gute-Laune-Klassiker wie „Abenteuerland“ oder „Ein graues Haar“, die für starke Resonanz sorgen, sondern gerade die leisen Lieder, wie etwa „Wenn sie diesen Tango hört“, „Verboten schön“ und allen voran „Allein vor dem Spiegel“, die das Publikum in ihren Bann ziehen. Vielleicht, weil die Figuren in diesen Szenen so nahbar und die Gefühle so universell bekannt sind – Einsamkeit, Selbstzweifel und unerwiderte Liebe, von der man einfach nicht lassen kann.

Purs Musik ist ein generationenübergreifendes Phänomen

Dass die Musik von Pur ein generationenübergreifendes Phänomen ist, sieht man auch am Premieren-Publikum: Vom Grundschulkind bis zur Generation 75+ ist alles vertreten. Manche von ihnen – wie die Schauspielerin Bettina Zimmermann – begleitet die Musik schon ihr ganzes Leben lang. Andere haben sie quasi in zweiter Generation „vererbt“ bekommen. So wie beim 23-Jährige TikTok-Star Shana Braungart-Zink: „Pur war das erste Konzert, das meine Eltern zusammen besucht haben. Das ist für unsere Familie etwas ganz Besonderes.“ Influencerin Alissa Marija Bretzel hingegen hat keine Verbindung zum „Abenteuerland“ – deswegen habe sie ihre Oma als Verstärkung mitgebracht. Die kenne alle Songs.

Die Oma als MVP an der Seite – das ist auch im Musical so. Oma Lena (gespielt von Regina Venus) ist für Ana und mich definitiv das Highlight – mit flotten Sprüchen, ihrem Fortuna-verrückten Liebhaber Karl (Harrie Poels) und natürlich der Marzipantorte als Running Gag. Und wenn die Stimmung im Saal beim Fan-Favorite „Lena“ kurz vor Schluss ein Indiz ist, waren wir nicht die einzigen, die die alte Dame gefeiert haben. Auch wenn ich mich – wie vermutlich viele andere auch – erstmal daran gewöhnen musste, die bekannten Songs von Frauen, teils mehrstimmig oder auch im Chor gesungen zu hören. Und eben auch mit angepasstem Text. Aber daran gewöhnt man sich erstaunlich schnell. Und als Nicht-Fan hat man damit eh kein Problem.

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Mit einem Meer aus schwenkenden blauen Knicklichtern verabschiedet sich das Stück zum Schluss zu „Funkelperlenenaugen“ mit einem etwas kitschigen Happy End, bei dem auf einmal alle glücklich sind. Zum Musical-Ende passt der Schunkel-Song perfekt – zur Stimmung im Saal als Abschied nur bedingt. Es ist nett, aber da fehlt doch noch was. Das, was zumindest für viele Pur-Fans wie mich auf keiner wirklich guten Party fehlen darf.

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Wie auf einem richtigen Pur-Konzert: Am Ende gibt es Lametta

Und das liefert das Ensemble nach Standing Ovation und lautstarkem Applaus dann tatsächlich auch: den Pur-Party-Hit-Mix! Und jetzt legen tatsächlich auch die letzten Besucher in meiner Umgebung die Zurückhaltung ab und trauen sich enthusiastisch mitzusingen, zu klatschen und sogar ein wenig im Konfetti und Lametta-Regen zu tanzen. Wie auf einem richtigen Pur-Konzert.

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Fotos der Musical-Premiere Pur in Düsseldorf mit vielen prominenten Gästen:

„Ich habe jetzt dann wohl eine Hausaufgabe“, meint Ana zu mir, als wir den Saal verlassen. Auf meinen fragenden Blick hin erklärt sie: „Na, ich muss mir jetzt wohl alle Pur-Lieder anhören.“ Wow. Ein riesengroßes Lob für die Texte, die Musik und vor allem die Stimmung an diesem Abend. Und das von jemanden, der vorher wirklich gar keine Verbindung zu Pur hatte. Ich werde jetzt dann wohl fleißig Songs empfehlen. Denn um Pur zu zitieren: Wozu sind denn schließlich Freunde da?