Gedenken an zerstörte Düsseldorfer Synagoge: Lichtinstallation „Missing Link“ erhellt die Stadt

In Gedenken an die im Nationalsozialismus zerstörte zentrale Synagoge in Düsseldorf leuchtet schon bald eine besondere Lichtinstallation des Künstlers Mischa Kuball in der Stadt.
Mischa Kuballs Lichtinstallation erinnert an die im Nationalsozialismus zerstörte Düsseldorfer Synagoge. Foto: Achim Kukulies/dpa
Mischa Kuballs Lichtinstallation erinnert an die im Nationalsozialismus zerstörte Düsseldorfer Synagoge. Foto: Achim Kukulies/dpa

Vor 85 Jahren wurde die zentrale Synagoge in Düsseldorf in Brand gesetzt. Mit einer Lichtinstallation erinnert der Konzeptkünstler Mischa Kuball nun an das zerstöre jüdische Gebetshaus. Die Installation „missing link_“ wird von diesem Donnerstag (9. November) an bis März 2024 an der Stelle leuchten, an der die Nazis das Gebäude in der Pogromnacht 1938 in Flammen aufgehen ließen. Damit wird zugleich an die Opfer des Holocaust erinnert.

„Mit der Installation setzen wir diesen gewaltsam beseitigten Ort ins Licht“, sagte Düsseldorfs Oberbürgermeister Stephan Keller (CDU). „Die Feuerwehr bekam damals den Auftrag, nicht zu löschen“, sagte Kuball. Er habe Menschen gesprochen, die in dem an der Stelle errichteten Bürogebäude 20 Jahre lang gearbeitet haben, ohne die Geschichte des Ortes zu kennen. Der Unterstrich im Titel der Installation stehe für die Leichtfertigkeit und das schnelle Vergessen.

Lichtinstallation soll Bewusstsein für die jüdische Geschichte in Düsseldorf stärken

Ab diesem Donnerstag wird die vorerst temporäre Lichtinstallation auf der Kasernenstraße präsentiert. Sie stellt die Erinnerung an die im Nationalsozialismus zerstörte zentrale Synagoge der Stadt und ihre jüdische Gemeinde in den Mittelpunkt. Ergänzend zu der Installation vor Ort bietet eine App Informationen, historische Abbildungen und Zeitzeugenberichte.

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Die Große Synagoge in Düsseldorf war 1904 fertiggestellt und im Zuge der Novemberpogrome 1938 völlig zerstört worden. Die Ruine wurde kurz darauf abgerissen. Nach dem Krieg wurde die Fläche zunächst als Parkplatz genutzt. Die neue Synagoge entstand in einem anderen Stadtteil. An der Stelle der alten Synagoge befindet sich seit 1983 ein Mahnmal.

dpa