Doro Pesch wird 60: Geburtstagsüberraschung führt „Queen of Metal“ nach Düsseldorf
Eigentlich hatte die Sängerin vor, ihren 60. Geburtstag in Brasilien mit ihren Fans zu feiern. Doch dann hätten sich die Veranstalter des Wacken-Festivals gemeldet und offenbar eine Überraschung für sie geplant, erklärt Heavy-Metal-Frontfrau Doro Pesch. Daher steht nun ihre alte Heimat Düsseldorf am Montag (3. Juni) auf ihrem vollgepackten Terminkalender.
Lachend sagt die Frau mit der blonden Mähne: „Ich weiß gar nicht, wer da den Geburtstag feiert.“ Und ergänzt: „Ich fühle mich wie 25 und bin fit wie mit 18“. Die Überraschungsparty der Wacken-Open-Air-Festival-Mannschaft, mit denen sie seit langem befreundet ist, läutet die Geburtstagsfeierlichkeiten ein.
„Eine Woche später kommen meine treuesten Fans aus der ganzen Welt angeflogen – aus Amerika, England, Brasilien und so. Dann machen wir einen Zug durch die Düsseldorfer Altstadt“, erzählt Pesch im Interview mit der Deutschen Presse-Agentur. „Ein paar Hundert Leute werden das werden. Die basteln schon fleißig irgendwelche Geschenke. Wahrscheinlich werde ich einen Truck mieten müssen, um die abzutransportieren.“
Karrierestart und Durchbruch
Ihre Karriere begann Pesch als Sängerin der Band Snakebite, und mit der Band Warlock gelang ihr in den 1980er Jahren der internationale Durchbruch. Als eine der ersten Frauen in der Männerdomäne Heavy Metal konnte sie sich etablieren. Inzwischen hat sie mehr als zehn Millionen Alben verkauft und 3500 Konzerte in 60 Ländern gegeben.
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Heute gilt sie weltweit als die ungekrönte „Queen of Metal“. Pesch wurde in Düsseldorf als Tochter eines Fuhrunternehmers geboren, lebt aber inzwischen in Miami, Florida, nachdem Hurrikans ihr Haus auf Long Island bei New York zweimal verwüstet und ihren gesamten Hausstand ins Meer gespült hatten.
Große Ehrung in Düsseldorf
Vor ein paar Tagen wurde sie im Düsseldorfer Rathaus vom Oberbürgermeister empfangen und durfte sich ins Goldene Buch der Landeshauptstadt eintragen. „Wenn das der Papa noch erlebt hätte, der wäre stolz gewesen wie ein nasses Huhn.“ Begleitet wurde sie von Vom Ritchie, Schlagzeuger der Toten Hosen, Sammy Amara von den Broilers und Ralf Dörper von den Krupps.
Für den Besuch im Rathaus war sie von einem Metal-Festival in Milwaukee, USA, aus Chicago nach Düsseldorf geflogen, obwohl sie eigentlich mitten im Tour-Stress steckt. „Es ist ja Festival-Saison. Nachher geht es weiter nach Belgien und dann nach Spanien.“
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Natürlich wird sie auch wieder in Wacken auftreten, „und dann boxt ja noch Regina Halmich gegen Stefan Raab in Düsseldorf“. Dafür will sie am 14. September, obwohl sie eigentlich bei der Heavy-Metal-Kreuzfahrt „Full Metal Cruise“ auftritt, aus Norwegen anreisen. „Regina ist ja eine meiner besten Freundinnen.“ Nebenher arbeite sie an einer Jubiläums-Box mit Live-Auftritten zum 40-jährigen Bühnenjubiläum.
„Dann geht im Oktober auch schon die Tournee mit Alice Cooper los. Der ist schon 76 und auch noch gut dabei. Also eigentlich geht es weiter wie bisher. Jeder Tag ist vollgepackt, aber so liebe ich es. Das mag ich lieber als einen Tag frei. Ich habe, seit ich Teenager war, noch nie Urlaub gemacht und auch noch nie das Gefühl gehabt, welchen machen zu müssen oder zu brauchen.“
Keine Pläne für Rente
Neben ihrer Musikkarriere moderiert Pesch auch noch zwei Radioshows: „Einmal im Monat in Deutschland für die Rock Antenne und einmal die Woche für Monster of Rock-Radio aus Los Angeles. Das ist jede Woche wie ein Tagebucheintrag, man kann alles erzählen, was man erlebt hat. Das ist besser als ein Buch zu schreiben.“
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Kürzertreten oder in Rente gehen? Nicht bei Doro Pesch. „Ich mache das so bis zum letzten Tag – wie Lemmy Kilmister von Motörhead. Solange ich irgendwie Power habe, möchte ich das machen – wenn es irgendwie geht.“
Nach der Corona-Pandemie konnte Pesch fast nahtlos an ihre Karriere als eine der erfolgreichsten Frauen im Hardrockgeschäft anknüpfen. Ihr neues Album „Conqueress – Forever Strong And Proud“ war zwei Wochen lang auf Platz Eins in den Radiocharts der USA. „Die ganzen Festivals weltweit, das brummt ja. Die meisten sind schon ein Jahr vorher ausverkauft. Die Leute wollen die Bands wieder live sehen. Das ist super.“
mit dpa