London: Paar muss nach Fehlgeburt totes Baby in Kühlschrank verstauen

Weil ein Paar nach einer Fehlgeburt in einem Krankenhaus in London keinerlei Unterstützung erhielt, musste das tote Baby im Kühlschrank aufbewahrt werden.
Krankenwagen Großbritannien
Eine Rettungssanitäterin geht an einer Reihe Krankenwagen vor einem Krankenhaus vorbei. Foto: Dominic Lipinski/dpa
Eine Rettungssanitäterin geht an einer Reihe Krankenwagen vor einem Krankenhaus vorbei. Foto: Dominic Lipinski/dpa

Wegen mangelnder Unterstützung im Krankenhaus hat ein Paar in London nach einer Fehlgeburt das tote Baby in einer Box aus Kunststoff im eigenen Kühlschrank verstaut. „Es war grotesk“, sagte die Mutter namens Laura, die der „BBC“ und der Zeitung „Guardian“ ihre Geschichte erzählte, über den Moment.

Sie und ihr Partner hatten zuvor stundenlang in der Notaufnahme eines Londoner Krankenhauses ausgeharrt und hatten darauf gewartet, nach einer Zuhause erlittenen Fehlgeburt entsprechend behandelt zu werden und die sterblichen Überreste ihres Babys dort abgeben zu können – jedoch vergeblich.

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Der Greenwich und Lewisham Trust des englischen Gesundheitsdienstes sprach dem Paar den am Montag veröffentlichten Berichten zufolge Mitgefühl aus und kündigte an, die Ereignisse aufzuarbeiten, die sich vor einigen Monaten abgespielt hatten. Der Fall wirft ein Schlaglicht auf den überstrapazierten britischen Gesundheitsdienst, der mit langen Wartelisten für planbare Behandlungen und Operationen sowie Unterfinanzierung zu kämpfen hat.

Die britische Staatssekretärin für Frauengesundheit, Maria Caulfield, kündigte an, eine Taskforce arbeite daran, die Bedingungen zu verbessern. Außerdem sollten 1200 neue Hebammen ausgebildet werden.

dpa