Wilke-Gammelwurst immer noch im Verkauf, aber Ministerium verrät nicht wo

Die potenziell mit Keimen belasteten Waren des nordhessischen Wurstherstellers Wilke sind auch in Fertiggerichten anderer Hersteller verarbeitet worden.
Todesfälle durch Keime in Wurst
Foto: Uwe Zucchi/dpa +++ dpa-Bildfunk +++
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Die potenziell mit Keimen belasteten Waren des nordhessischen Wurstherstellers Wilke sind auch in Fertiggerichten anderer Hersteller verarbeitet worden.

Das geht aus einer Antwort des hessischen Verbraucherschutzministeriums auf Fragen der Organisation Foodwatch hervor. Nach derzeit vorliegenden Informationen seien aber auch diese Produkte durch den Rückruf der Wilke-Waren erreicht worden, sagte eine Ministeriumssprecherin am Sonntag. Zuvor hatte die „Bild am Sonntag“ darüber berichtet.

In Wilke-Wurst waren wiederholt Listerien-Keime gefunden worden. Diese können bei einem geschwächten Immunsystem lebensgefährlich sein. Drei Todes- und 37 Krankheitsfälle werden mit Waren des Unternehmens in Twistetal-Berndorf in Verbindung gebracht. Die Staatsanwaltschaft Kassel ermittelt wegen fahrlässiger Tötung gegen den Geschäftsführer. Nach der Schließung des Unternehmens Anfang Oktober waren alle Waren zurückgerufen worden. Damals hatte der zuständige Landkreis zunächst erklärt, andere Marken seien nicht betroffen.

Welche Hersteller von Fertigprodukten nun doch betroffen sind, teilte das Ministerium am Sonntag nicht mit. Foodwatch kritisierte das Krisenmanagement: „Hessens Behörden müssen endlich alle bekannten Namen von betroffenen Herstellern, Marken, Produkten und Verkaufsstellen nennen. Es wird gemauert und vertuscht“, sagte Martin Rücker, Geschäftsführer der Verbraucherorganisation, der „Bild am Sonntag“. Man müsse davon ausgehen, dass in Haushalten und Supermärkten noch Fertiggerichte lagerten, in denen Wilke-Ware verarbeitet worden sei.

dpa