Neuer Münster-„Tatort“ am Sonntag: Das passiert in „Unter Gärtnern“ am 17. März

Eine Frauenleiche und zwei leblose Eichhörnchen: Der Fall im Schrebergarten führt die "Tatort"-Ermittler Thiel und Boerne aus Münster auf die große Weltbühne.
Tatort: Unter Gärtnern
Der neue "Tatort: Unter Gärtnern" läuft am Sonntag, 17. März 2024, um 20.15 Uhr im Ersten. Foto: WDR / Bavaria Fiction GmbH / Thomas Kost
Der neue "Tatort: Unter Gärtnern" läuft am Sonntag, 17. März 2024, um 20.15 Uhr im Ersten. Foto: WDR / Bavaria Fiction GmbH / Thomas Kost

Verendete Eichhörnchen in der Rechtsmedizin, explodierende Hühnereier in der Mikrowelle und ein Kommissar, der so gut wie im Alleingang Verstrickungen von historischer und internationaler Tragweite aufdecken will: In der neuen Episode des Münster-„Tatorts“ mit dem Titel „Unter Gärtnern“ werden in gewohnter Manier Skurrilitäten zelebriert und heillose Übertreibungen als Stilmittel eingesetzt. Hauptkommissar Frank Thiel (Axel Prahl) und Professor Karl-Friedrich Boerne (Jan Josef Liefers) ermitteln dieses Mal in einer Schrebergartenanlage. Der Krimi läuft am Sonntag um 20.15 Uhr im Ersten.

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Vor ihrer Laube ist Gärtnerin Sabine Schmidt tot zusammengebrochen. Wären da nicht besagte Eichhörnchen, die wie die ältere Frau äußerlich völlig unversehrt, aber mausetot im Garten liegen, könnte angesichts des Alters der Dame auch eine natürliche Todesursache infrage kommen. Doch an einen Tod aus Altersschwäche glauben die Mit-Kleingärtner der Anlage bei der kerngesunden und agilen Frau nicht.

Während Boerne und Assistentin Sabine Haller (ChrisTine Urspruch) in der Pathologie dem Rätsel ihres Ablebens – und dem Tod der Nager – auf den Grund zu gehen, versucht Thiel erst einmal die unklare Identität der Toten aufzuklären: Wer genau war die Frau, die in ihrem Garten so viele Giftpflanzen anbaute und noch kurz vor ihrem Tod einen Räuber so professionell wie rabiat überwältigt hat? Und welches Versteckspiel spielte sie?

Der Gärtner war es! …oder doch nicht?

Dass die spätere Leiche mindestens noch eine andere Seite als die der harmlosen Laubenpieperin hatte, legt bereits die Eingangsszene des WDR-Films nahe: Mit Schlapphut, Trenchcoat und Gehstock wird Sabine Schmidt zu einer hinkenden Alten aus besseren Kreisen, die auf einer Seebrücke am Meer – von den Touristen völlig unbemerkt – einen tödlichen Giftanschlag auf einen Geschäftsmann verübt: Ein Knuff mit dem Gehstock auf das Hinterteil, kurz darauf treibt er bäuchlings in der Nordsee.

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Ist der Tod der Killerin ein Racheakt? Oder ist der Mörder doch am Ende nur ein Gärtner? Aber wenn ja, welcher? Immerhin prallen in der grünen Anlage Welten aufeinander: hier die ökologisch gärtnernde Familie, dort der nackt badende Hedonist im Pool. Und was verband eigentlich den emeritierten Historiker Ulrich Winer mit der Toten, der liebevoll ihre Postkarten sammelte? Hatte seine Ehefrau vielleicht doch allen Grund zur Eifersucht und damit das stärkste Motiv?

Doch statt den Mikrokosmos Kleingartenanlage tiefer zu erkunden, setzt die Folge „Unter Gärtnern“ (Buch: Regine Bielefeldt) lieber auf eine historische Verstrickung auf großer Weltbühne. Genau das schätze sie am „Tatort“-Format aus Münster, jenem „Pionier in der Crime-Comedy“, hebt Regisseurin Brigitte Maria Bentele in einem Gespräch mit dem WDR zum Film hervor, „dass immer wieder versucht wird, die Grenzen des bisher dagewesenen ein kleines Stückchen weiter zu dehnen.“ Dass dabei auch mal der Bogen der Glaubwürdigkeit lustvoll überspannt wird, nehmen die Macher in Kauf. Das ist gewohnt unterhaltsam, wirklich überraschend weiter entwickelt wird das beliebte Format auf diese Weise nicht.

dpa