Rennserie in Corona-Not: Steht die Formel 1 vor dem Totalschaden?

Die Formel 1 stemmt sich gegen den Totalschaden. In der Corona-Krise ist die Zukunft des Rennbetriebs völlig offen, einige Teams bangen um ihre Existenz.
Formel 1 Ferrari Sebastian Vettel
Foto: David Davies/PA Wire/dpa
Foto: David Davies/PA Wire/dpa

Die Coronavirus-Pandemie hat auch für die Formel 1 gravierende Auswirkungen. Mitarbeiter werden in Zwangsurlaub geschickt, neun Rennen können nicht wie angedacht stattfinden. Sorgen greifen um sich.

Einige Teams kämpfen um ihre Existenz. Zwar sollen Sparmaßnahmen und ein Not-Kalender dagegen wirken, doch die große Frage ist: Wann kann der Neustart durchgeführt werden?

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Das ist die Lage bei den Teams:

Bis Ende Mai darf nicht an den Autos bei den Rennställen gearbeitet werden. Die Teams aus England, McLaren, Williams und Racing Point haben ihre Mitarbeiter in Zwangsurlaub geschickt, womöglich folgt Haas.

Das ist die Lage bei den Fahrern:

Sebastian Vettel grüßte von der heimischen Couch, Max Verstappen macht Simulator-Training im Homoffice und Lewis Hamilton richtet aus, die Freizeit nutzen zu wollen, um „körperlich und emotional“ an sich zu arbeiten.

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Und wie sehen die Pläne für einen Neustart aus?

15 bis 18 der eigentlich geplanten 22 WM-Rennen sollen noch gerettet werden, so der Wunsch von Formel-1-Boss Chase Carey. Dafür muss der Kalender stark modifiziert werden. Aktuell wird die Möglichkeiten von Geisterrennen geprüft, um zumindest die TV-Gelder einzustreichen. Ein Datum ist noch nicht in Sicht, alle Rennen bis Mitte Juni wurden abgesagt.

Der wirtschaftliche Schaden ist groß

Im Vorjahr meldete die Formel 1 einen Umsatz von rund zwei Milliarden Dollar. Allerdings stehen ohne Rennen das Geld der TV-Rechteinhaber und anderer Geldgeber auf dem Spiel. Auch die Vermarktung steht aktuell still. Ein großes Minus ist zu erwarten.

Die Formel 1 sei derzeit in einem „sehr zerbrechlichen Zustand“, meint McLaren-Geschäftsführer Zak Brown. Vier Teams könnten verschwinden, wenn das Krisenmanagement jetzt versagt. Vor allem kleine Rennställe wie Williams sind davon wohl betroffen, doch auch die großen Konzern-Teams stehen unter finanziellem Druck.

Als Gegenmaßnahmen sollen Gehaltsverzicht bei mehreren Piloten und Managern helfen, auch der Zwangsurlaub auf Kosten des britischen Steuerzahlers entlastet die Formel-1-Teams. Womöglich wird zudem die Ausgabengrenzen für das nächste Jahr noch tiefer als gedacht angesetzt.